Illegale Automaten

Wiener als Helfer für Finanzpolizei “sehr aktiv”

Österreich
12.01.2015 18:52
Die Finanzpolizei hat bei ihren Schwerpunktkontrollen in Wien seit Jahresbeginn 79 illegale Spielautomaten entdeckt. Engagierte Helfer sind dabei auch die Wiener selbst, die die Kontrollbehörde mit zahlreichen Hinweisen über noch in Betrieb befindliche Geräte versorgen. Mithilfe eines Online-Stadtplans, auf dem Nutzer Standorte von Glücksspielautomaten melden können, will die "Sektion 8" der Wiener SPÖ zudem auch die letzten illegalen Geräte in der Bundeshauptstadt aufspüren.

"Die Bevölkerung ist sehr aktiv", zeigte sich der Leiter der Behörde, Wilfried Lehner, am Montag erfreut. Man werde auch weiterhin allen Anzeigen nach Möglichkeit nachgehen, versicherte Lehner. Bereits bei der ersten Großrazzia am 7. Jänner wurden - wie berichtet - 52 Geldspielautomaten beschlagnahmt. Die zweite derartige Aktion bescherte nun weiteren 25 Geräten das Aus. Am Wochenende wurden laut Lehner erneut zwei Automaten ausfindig gemacht.

Bei den bisher entdeckten Geräten hat es sich laut Behörde nicht nur um Maschinen gehandelt, die nach dem Verbot des Kleinen Glücksspiels in Wien nicht mehr aufgestellt werden dürfen. Auch Münzschlucker, die gar nie eine Lizenz besaßen, wurden aufgespürt.

Und laut Finanzpolizei haben manche Betreiber keineswegs nur vergessen, die Geräte vom Netz zu nehmen. "Manche schalten die Automaten jetzt nur mehr außerhalb der Normalarbeitszeit ein", berichtete Lehner. Sprich: Die Möglichkeit zum Zocken wird nur mehr in der Nacht angeboten. "Vielleicht glauben manche, dass wir da nicht kontrollieren", mutmaßte der Leiter der Finanzpolizei. Selbstverständlich, so betonte er, gebe es aber auch in den Nachtstunden Einsätze.

Online-Stadtplan soll illegale Automaten finden
Neben der Mithilfe der Bevölkerung soll nun auch ein Online-Stadtplan den Spielautomaten-Betreibern das Leben schwer machen. Dafür kooperiert die Plattform www.gluecksspiel-verbieten.at auch mit der Finanzpolizei, wie Lea Six, Glücksspielbeauftragte der Sektion 8, am Montagabend bei einer Pressekonferenz erklärte.

Bereits eingetragen sind 910 von der Plattform "Dossier" recherchierte Standorte, an denen - vor dem Inkrafttreten des Verbots mit 1. Jänner - Automaten betrieben wurden. Nutzer, die sich einmalig mit einer E-Mail-Adresse registrieren müssen, können so kontrollieren, ob an diesen Adressen noch Geräte genutzt werden. Zusätzlich ist es auch möglich, eigene, neue Standorte einzutragen. Diese werden dann von rund 30 ehrenamtlichen Sektion 8-Mitarbeitern überprüft und, bewahrheitet sich der Eintrag, freigeschaltet.

Das Automatenverbot in Wien gilt seit Anfang des Jahres. Es ist rechtlich nicht unumstritten. Während die Stadt auf dem Standpunkt steht, dass auch eigentlich länger laufende Lizenzen mit der neuen Regelung nun ungültig sind, halten große Betreiber - wie etwa Novomatic - das Verbot für verfassungswidrig.

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