Zuniga hat sich für sein Foul, das auch Gegenstand von FIFA-Untersuchungen ist und wegen dem Brasiliens Verband sogar juristische Schritte überlegt, sofort entschuldigt. Rückgängig kann er diese Attacke damit freilich nicht mehr machen.
Teamchef Luis Felipe Scolari hatte auf der Pressekonferenz die dramatischen Sekunden in der Kabine beschrieben: "Neymar hat vor Schmerzen geschrien und geweint. Wir ließen ihn in eine Privatklinik bringen." Und in Richtung des spanischen Referees Carlos Velaso Cabalo fügte er an: "Da zeigt er Thiago für eine Lappalie Gelb, womit er im Semifinale gesperrt ist. Aber wirklich gefährliche Fouls haben keine Konsequenzen, das verstehe ich nicht. Das schadet nur dem Fußball."
Zuniga: "Wollte doch nur das Ausscheiden verhindern"
Wenig später erfuhr er, dass für Neymar die WM vorbei ist. Da muss es noch mehr gekocht haben in ihm. Sein größter Trumpf beim Kampf um den sechsten Titel kann nicht mehr stechen. Zuniga brach Neymar den dritten Lendenwirbel, sechs Wochen Pause. Von einer absichtlichen Attacke, von der Ex-Bayern-Star Mehmet Scholl als ARD-Experte empört sprach, wollte er aber nichts wissen: "Ich wollte doch nur für mein Land das Ausscheiden verhindern."
Das brasilianische WM-Fernsehen SportTV reagierte prompt, fuhr dem Krankenwagen in die Clinico Centro nach, zeigte Bilder, wie Neymar auf einer Trage hinein und zum Röntgen gebracht wurde. Mit der Infusionsnadel im linken Arm gegen die Schmerzen, den Kopf mit einem weißen Handtuch bedeckt. Wenig später wurde ein Röntgenbild des gebrochenen Wirbels, das man sich exklusiv und sicher gegen Tausende von Reals verschafft hatte, gezeigt. Samt Erklärung der Verletzung durch einen Rückenspezialisten mithilfe eines Plastikskeletts.
Nichts Ernstes, aber doch sechs Wochen Pause, die Brasilien wie ein Stich ins Herz treffen, den sechsten Titel wohl nur noch schwer möglich machen. Aber nicht nur Neymars Fehlen bringt Deutschland vor dem Semifinale in Vorteil:
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