„Pendeln ist zumutbar“

Mit der Koralm entsteht ein neuer Arbeitsmarkt

Kärnten
07.12.2025 17:00

Dass Kärnten und die Steiermark am 14. Dezember „zusammenwachsen“, ist mittlerweile ein geflügeltes Wort. Das hat allerdings auch ganz konkrete Konsequenzen für Studierende oder Arbeitslose. Der Kärntner AMS-Chef Peter Wedenig sieht vor allem Vorteile.

„Grundsätzlich erwarten wir uns am Arbeitsmarkt natürlich einfach eine Belebung. Weil dieser Arbeitsmarkt Süd – der Großraum Graz bis Villach – sich unserer Meinung nach einfach mittelfristig, unabhängig von Konjunkturdellen, gut entwickeln wird“, betont AMS-Chef Peter Wedenig. „Es entsteht der zweitgrößte Wirtschaftsraum nach Wien in Österreich.“

Mehr Wettbewerb, mehr Lohn
Und diese Belebung des Arbeitsmarktes soll auf beiden Seiten der Pakt spürbar sein. Wedenig rechnet mit ersten konkreten Zahlen und Effekten innerhalb von drei Jahren – besonders Hochqualifizierten eröffnen sich neue Möglichkeiten. Vom neuen Wirtschaftsraum und dem folgenden Wettbewerb mit anderen Regionen erwartet sich der AMS-Chef auch einen Anstieg des Lohnniveaus.

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Wir haben nicht mehr nur einen eingegrenzten Bereich. Ich hab' aber auch mehr Stellen. Das ist das, was ich mir für den Markt wünsche.

Peter Wedenig, AMS Kärnten

Jobsuche über die Landesgrenze hinaus
Von dem dann natürlich auch Arbeitslose profitieren könnten – für sie bringt die Bahn aber gleich eine große Veränderung. Denn die Zumutbarkeitsgrenze für die Reisezeit zur Arbeit beträgt bei Vollzeitstellen zweieinviertel Stunden. Für Menschen in Klagenfurt und in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg liegt Graz plötzlich nah genug.

„Wir versuchen, einfach einen positiven Weg zu wählen, den Leuten zu sagen, schaut euch den Markt einmal jenseits der Grenze an“, erklärt Wedenig den Zugang des AMS. „Es gibt einfach mehr Jobs, mehr Chancen, mehr Betriebe, ohne jetzt gleich mit einer Zumutbarkeitskeule durch die Welt zu gehen.“

Hoffen auf Ticketlösung
Denn es ist nicht alles eitel Wonne. Solange es keine gemeinsame Ticketlösung zwischen den Verkehrsverbünden Kärnten und Steiermark gibt, müssen Pendler das „große“ Klimaticket kaufen – Kostenpunkt 1400 Euro ab Anfang 2026. „Wenn ich den Markt öffne, kann ich keine Geldbarriere mit der Bahn aufbauen“, kritisiert Peter Wedenig. „Aber ich versteh‘ auch die ÖBB, weil die haben dasselbe System in allen anderen Bundesländern auch.“

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