Bei hohen Blutfetten

So beugen Sie am besten Herzkrankheiten vor

Hohe Cholesterinwerte gelten als einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch mit gezieltem Lipidmanagement lassen sich die Werte senken – und die Gesundheit langfristig schützen. OA Dr. Florian Höllerl, Leiter der Spezialambulanz für Fettstoffwechselstörungen an der Klinik Landstraße, erklärt, worauf es ankommt.

Blutfette wie Cholesterin und Triglyzeride sind lebenswichtige Bestandteile unseres Stoffwechsels. Doch wenn die Werte aus dem Gleichgewicht geraten, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. Besonders das LDL-Cholesterin – oft als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet – kann sich in den Gefäßen ablagern und dort gefährliche Verengungen verursachen.

Das moderne Lipidmanagement, also die Therapie des Fettstoffwechsels, hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Statt starrer Grenzwerte orientiert sich die Behandlung heute am individuellen Risiko. Wer bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hat, unter Diabetes mit Organschäden leidet oder eine chronische Nierenschwäche entwickelt, gilt als Hochrisikopatient.

Für diese Menschen sind besonders niedrige LDL-Werte (s. Grafik) entscheidend – unter 55 mg/dl. Bei sehr hohem Risiko werden sogar Zielwerte unter 40 mg/dl erwogen, während bei moderatem Risiko Werte unter 70 mg/dl reichen. Neben dem klassischen Lipidprofil mit Gesamtcholesterin, LDL, HDL und Triglyzeriden gewinnen zusätzliche Marker an Bedeutung. Lipoprotein(a), kurz Lp(a), ist ein genetisch bestimmter Risikofaktor, der einmalig im Erwachsenenalter gemessen werden sollte. Werte über 50mg/dl bzw. 105nmol/l sind klinisch relevant.

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Statine sind die wichtigste Grundlage zur Senkung des Cholesterins. Wenn es nicht reicht, können zusätzliche Medikamente wie Ezetimib oder Bempedoinsäure helfen

OA Dr. Florian Höllerl, Leiter der Spezialambulanz für Fettstoffwechselstörungen an der Klinik Landstraße, Mitglied der Cholesterin-Allianz

Auch Non-HDL-Cholesterin liefert bei erhöhten Triglyzeriden wichtige Hinweise vor allem bei Menschen mit Diabetes oder metabolischem Syndrom, einem gefährlichen Bündel aus Bauchfett, hohem Blutdruck, schlechten Blutfetten und Zuckerproblemen.

Wie unser Lebensstil aussieht, macht viel aus
Herzinfarkt und Schlaganfall gehören nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Ein entscheidender Risikofaktor dafür sind erhöhte Blutfettwerte – insbesondere ein zu hoher LDL-Cholesterinspiegel. Viele Menschen bemerken lange nichts, denn erhöhte Lipide verursachen keine Schmerzen. Umso wichtiger ist es, die Werte regelmäßig kontrollieren zu lassen und frühzeitig gegenzusteuern.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Therapieoptionen beginnen immer mit dem Lebensstil: eine ausgewogene, pflanzenbetonte Ernährung, regelmäßige Bewegung, Gewichtsoptimierung und der Verzicht auf Nikotin. Sind diese Maßnahmen zu wenig, kommen Medikamente ins Spiel.

„Statine sind die wichtigste Grundlage zur Senkung des Cholesterins. Wenn das nicht reicht, können zusätzliche Medikamente wie Ezetimib oder Bempedoinsäure helfen. Bei sehr hohem Risiko oder wenn die Werte trotzdem zu hoch bleiben, gibt es moderne Wirkstoffe wie PCSK9-Antikörper oder Inclisiran, die das LDL-Cholesterin besonders stark und dauerhaft senken“, erklärt OA Dr. Florian Höllerl, Leiter der Spezialambulanz für Fettstoffwechselstörungen (Lipidambulanz) an der Klinik Landstraße, im Fachmedium „Ärzte Krone“.

Am Weihnachtsabend mag man nicht auf ein traditionelles Gericht verzichten, aber im Advent gibt ...
Am Weihnachtsabend mag man nicht auf ein traditionelles Gericht verzichten, aber im Advent gibt es viele cholesterinarme Alternativen.(Bild: stock.adobe.com)

Auch spezielle Omega-3-Fettsäuren können bei erhöhten Triglyzeriden nach einem Herzereignis sinnvoll sein. OA Dr. Florian Höllerl betont: „Das Ziel bleibt: Herzinfarkt und Schlaganfall verhindern. Entscheidend ist, früh zu messen, konsequent zu handeln und die Therapie regelmäßig zu kontrollieren.“

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