Österreich muss in einem elendig desolaten Zustand sein. Das könnte meinen, wer Dienstagfrüh das „Morgenjournal“ auf Ö1 gehört hat. Da hieß es nämlich zum Minus in der Staatskasse: „Seit gestern geistern neue Zahlen herum.“ Nun: Die neuen, richtigen Zahlen kamen von der „Krone“. Irgendwer muss die Wahrheit überbringen, wenn schon die Regierung ihren Job nicht macht.
Das Deprimierende daran ist nicht einmal, dass Österreichs finanzieller Zustand mies ist. Von der einen oder anderen Ausnahme einmal abgesehen, haben das fast alle verstanden. Wirklich erschütternd ist eher der Umstand, dass diese Zahlen zum Budget nur so vage herumgeistern und keiner Genaueres weiß.
Nun widerspricht es heutzutage der politischen Korrektheit, einen Staat als „Bananenrepublik“ zu bezeichnen. Der Begriff könnte aber erlaubt sein, wenn man das eigene Land meint, auch wenn es bei uns keine Bananen gibt.
Wie sonst soll man einen Staat nennen, in dem keiner weiß, wie viel Schulden er hat? Die Länder sagen so, der Finanzminister nach längerem Schweigen so.
Es wäre nicht fair, Markus Marterbauer allein die Verantwortung zuzuschieben. Die Regierung kommt einem schon die längste Zeit ohne Führung vor. Der Kanzler ist im Homeoffice, der Vizekanzler anderweitig abgelenkt, die Außenministerin nach ihrem Auftritt im Goldkleid von Kairo flott nach Kolumbien gereist.
So betrachtet, passt die Affäre Mahrer ziemlich gut zur Lage der Nation.
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