„Helfen rettet Leben“

So hilft man bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand

Niederösterreich
09.12.2025 13:00

Ein Mensch bricht plötzlich zusammen, atmet nicht mehr, reagiert nicht – ein Atem-Kreislauf-Stillstand ist einer der dramatischsten Notfälle überhaupt. Jetzt zählt jede Sekunde. Wie man hilft, erklären Samariterbund und Rotes Kreuz im neuesten Teil der „Krone NÖ“-Serie „Helfen rettet Leben“.

„Ein Atem-Kreislauf-Stillstand stellt eine lebensbedrohliche Situation dar“, wissen die Erste-Hilfe-Experten Georgia Praska (Rotes Kreuz) und Harald Radschopf (Samariterbund). Daher ist jetzt schnelle Hilfe gefragt. „Nur der sofortige Beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen kann die Person retten“, betonen die beiden.

Ohne Hilfe droht der rasche Tod
Denn bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand ist die normale Herztätigkeit nicht mehr vorhanden, Atmung und Kreislauf fallen daher aus. Der Betroffene ist auf die rasche Hilfe eines Ersthelfers angewiesen. Ein solcher Zustand kann schließlich rasch Organe schädigen und ohne Reanimationsmaßnahmen in kurzer Zeit zum Tod führen. „Jede Minute ohne Herzdruckmassage lässt die Überlebenschance um rund zehn Prozent sinken“, mahnt Praska.

Die Experten erklären, wie eine Herzdruckmassage funktioniert.
Die Experten erklären, wie eine Herzdruckmassage funktioniert.(Bild: Attila Molnar)

Wird bei der Atemkontrolle keine oder keine normale Atmung (charakteristisch dafür ist die sogenannte Schnappatmung, bei der sich der Brustkorb weder senkt noch hebt) festgestellt, beginnt der Ersthelfer unverzüglich mit der Wiederbelebung. „Eine zweite Person setzt den Notruf ab und holt einen Defibrillator“, so Radschopf. Die Leitstelle gibt dazu am Telefon genaue Anweisung, wo das nächste Gerät zu finden ist.

Nur nichts tun ist falsch
Eine Wiederbelebung durchzuführen ist ganz einfach – fest und schnell auf den Brustkorb drücken ist die wichtigste Maßnahme. Beim Notrufgespräch erhält man auch Tipps zu den richtigen Maßnahmen, wenn man sich bei den Handgriffen einmal nicht ganz sicher ist. „Also keine falsche Zurückhaltung, beherzt zu helfen, kann ein Menschenleben retten. Jede Sekunde zählt!“, betonen Praska und Radschopf. Im Idealfall soll auch eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchgeführt werden. Traut man sich das nicht zu, dann hilft es dennoch, die Herzdruckmassage zu machen. 

Kleidung entfernen, Handballen platzieren
Bei der Wiederbelebung soll zuerst die Kleidung vom Oberkörper der reglosen Person entfernt werden. Danach wird ein Handballen auf die Mitte des Brustkorbs gelegt und der zweite darüber. Anschließend werden beide Arme durchgestreckt. Der Ersthelfer positioniert seinen Oberkörper über dem Betroffenen und drückt mit beiden Händen schnell und kräftig auf den Brustkorb. „Am besten im Rhythmus des Radetzky-Marsches oder dem Lied ,Stayin‘ alive‘“, empfiehlt Praska.

Für die „Krone“ erklären die Experten des Samariterbunds und des Roten Kreuz, wie man bei einem ...
Für die „Krone“ erklären die Experten des Samariterbunds und des Roten Kreuz, wie man bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand handelt.(Bild: Attila Molnar)

30:2 – die Grundregel
Führt der Ersthelfer ein Notfallbeatmungstuch mit sich, so wird dieses auf das Gesicht des in Not Geratenen und eine Hand auf die Stirn gelegt. Mit einer Hand werden dessen Nasenlöcher zugehalten, mit der anderen sein Kinn nach oben gezogen. Nun wird Atemluft in den Mund geblasen. Wichtig: Der Brustkorb soll sich dabei heben und senken wie bei einer normalen Atmung. „Das wird im Grundschema 30 zu 2 – 30 Druckmassagen und zwei Beatmungen – durchgeführt“, erklärt Radschopf.

Keine Angst vor dem Defi
Der Defibrillator wird angebracht, sobald er verfügbar ist. „Davor muss man keine Angst haben, das Gerät selbst erklärt jeden Schritt genau“, so Radschopf. Dazu zählt etwa, wie und wo die Elektroden am Oberkörper angebracht werden. „Einfach die Anweisungen genau befolgen. Während der Analyse durch das Gerät den Patienten aber nicht berühren. Selbiges gilt auch, wenn eine Schockabgabe möglich ist“, so die beiden Erste-Hilfe-Experten. Aber auch das erklärt die elektronische Stimme im Defibrillator.

Rettungsdienst oder selbständige Atmung
Nach einem Schock wird sofort mit der Herzdruckmassage weitergemacht. Das Wechselspiel geht so lange, bis der Rettungsdienst eintrifft oder wieder eine normale Atmung einsetzt.

Ziel dieser „Krone NÖ“-Serie ist es, Menschen die Scheu davor zu nehmen, Erste Hilfe zu leisten. „Unfälle können überall passieren, jederzeit und plötzlich“, weiß Praska. „Denke daran, du kannst nichts falsch machen, außer nichts zu tun“, ergänzt Radschopf.

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