Im Fußball nennt man das wohl eine ideale Vorlage: Wie Sturm-Präsident Christian Jauk im „Krone“-Interview verriet, möchte sich der Meister mit stolzen 30 Millionen Euro am Umbau der Grazer Stadion-Ruine beteiligen. Das dürfte im Rathaus für gehöriges Köpferauchen sorgen.
Eigentlich war die Rathauskoalition aus KPÖ, Grüne und SPÖ mit dem Versprechen angetreten, die endlose Stadion-Debatte in Graz zu lösen. Bekanntlich stehen wir nun ein knappes Jahr vor der nächsten Wahl in der Murmetropole – und passiert ist seitdem nicht wirklich viel. Zumindest zu einer Machbarkeitsstudie für den Total-Umbau von Liebenau rang man sich durch. Dass dort der zu stemmende Betrag mit 150 Millionen Euro prognostiziert wurde, passte den Verantwortlichen wohl gar nicht schlecht ins Konzept. So kann weiter auf Zeit gespielt werden. Dass die Stadt den Betrag natürlich nicht alleine stemmen muss, wird in der Diskussion nur allzu gerne unter den Tisch gekehrt.
Im Fußball bekommt man fürs Zeitspiel bekanntlich eine gelbe Karte. Rot sehen viele Fans, egal, ob von Sturm oder GAK, dass Bürgermeisterin Elke Kahr zuletzt immer wieder einstreute, dass es dringendere Probleme in der Landeshauptstadt gibt und die große Version, also, dass Liebenau zumindest Länderspiel- und Champions-League-tauglich hergerichtet wird, aktuell finanziell ohnehin nicht drin sei. Freilich, eine definitive Absage kam ihr nicht über die Lippen – schließlich steht der Wahlkampf vor der Tür, oder ist in Wirklichkeit längst eröffnet.
Dass Sturm-Präsident Christian Jauk jetzt im „Krone“-Interview erstmals klarstellt, dass sich der Meister mit stolzen 30 Millionen Euro am Umbau beteiligen möchte, bringt die Politik aber unter Zugzwang. Jetzt wird sich zeigen, ob man im Rathaus ernsthaft an einer Lösung dieser Causa interessiert ist. Freilich sind davor noch so manche „Details“ zu klären. Welche Rechte, Pflichten ergeben sich beispielsweise für den GAK, der ja aktuell einfach nicht die finanziellen Möglichkeiten wie der Lokalrivale hat. Logisch, dass auch die Athletiker weiterhin in Liebenau zuhause sein werden.
Doch im Grunde lieferte der Sturm-Boss eine Steilvorlage – die Politik muss diese jetzt nur nutzen wollen.
Einen schönen Dienstag!
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