Krise bei Airport Linz

Aufsichtsrat beharrt auf Flug nach Frankfurt

Oberösterreich
09.09.2025 12:57

Der Linzer Flughafen steckt, wie berichtet, in einer Krise: Die wichtige Verbindung zum internationalen Drehkreuz Frankfurt wird eingestellt und der Airport braucht erstmals eine öffentliche Geldspritze. Am Dienstag tagte der Aufsichtsrat – und gab ein klares Ziel vor.

Weil die Flughafen Linz GesmbH seit fünf Jahren Verluste schreibt, ist erstmals eine Geldspritze der beiden öffentlichen Eigentümer – Land OÖ und Stadt Linz – in Höhe von acht Millionen Euro notwendig. Gekoppelt haben die Eigentümer den Zuschuss an einen Strategieprozess. Und die Ergebnisse aus genau jenem waren am Dienstag Thema in der Sitzung des neunköpfigen Aufsichtsrates.

Zentrales Ergebnis: „Die Wiederherstellung der Anbindung an den Hub Frankfurt hat für die nachhaltige Absicherung des Flughafen Linz oberste Priorität. Zu diesem Schluss kommt auch die Zukunftsstrategie für den Flughafen“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) nach der Sitzung. Das Land bereite eine Ausschreibung der Frankfurt-Verbindung vor, auf die sich Airlines bewerben können. Auch eine öffentliche Subventionierung der Strecke steht im Raum. Zuerst muss aber geprüft werden, ob eine Anschubfinanzierung überhaupt EU-rechtskonform wäre.

„Alternative Szenarien prüfen“
Ähnlich äußerte sich der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ): „Unsere exportorientierten Unternehmen, unsere Kulturinstitutionen und der Tourismus sind auf eine verlässliche internationale Vernetzung angewiesen.“ Eine solche Flugverbindung müsse jedoch auch wirtschaftlich tragfähig und rechtlich abgesichert sein. „Sollte eine solche Lösung nicht möglich sein, müssen umgehend alternative Szenarien geprüft werden, um die wirtschaftliche Stabilität und Zukunft des Flughafens sicherzustellen“, so Prammer.

Kein Statement zu Einsparungen
Zu möglichen Einsparungsmaßnahmen – kolportiert wurden etwa auch Einschnitte beim Flughafen-Personal – gab es nach der Aufsichtsratssitzung zunächst keine Auskunft. Neben der Frankfurt-Strecke sei jedenfalls Teil der strategischen Ausrichtung auch eine „ausgewogene Entwicklung in Linien- und Charterverkehr, bei Low-Cost-Verbindungen sowie in der Luftfracht“, wie Achleitner sagt.

Landesrechnungshof prüft Airport
Derzeit ist das Passagieraufkommen des Linzer Airports noch gedrittelt: Etwa ein Drittel macht die Ende Oktober (vorerst) auslaufende Frankfurt-Verbindung aus, das zweite Drittel entfällt auf Charterflüge und das dritte auf Billigflüge. In Sachen Luftfracht verzeichnet der Flughafen hingegen leichtes Wachstum – Linz hat das größte Frachtvolumen aller Regionalflughäfen in Österreich.

Zur Ruhe kommen wird der Airport nach der Aufsichtsratssitzung jedenfalls nicht: Für Mitte November wird das Prüfergebnis des Landesrechnungshofes zum Flughafen erwartet.

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