Unter den Tarifumstellungen bei den Wiener Öffis regt eine besonders auf: der ersatzlose Entfall des einzelnen Seniorenfahrscheins. Eine Welle der Empörung baut sich auf – inklusive SPÖ-Pensionistenverband. Die Rathaus-SPÖ gießt mit ihrer Position wohl noch zusätzliches Öl ins Feuer.
Die Preiserhöhungen bei den Öffis sorgen in Wien für lautes Grummeln in der Bevölkerung. In einem Fall steigert sich die Lautstärke aber bis zu einem empörten Aufschrei: beim Aus für den Einzelfahrschein für Senioren. Schon unmittelbar nach der Ankündigung geißelte ÖVP-Seniorenbundpräsidentin Ingrid Korosec die „unsoziale Abzocke“ und rechnete vor: 3,20 Euro statt 1,50 für einen gedruckten Einzelfahrschein würden für Senioren 113 Prozent Preiserhöhung bedeuten.
Auch SPÖ-Pensionistenverband mit harten Attacken
Noch heikler für die Stadtregierung ist wohl, dass am Dienstag auch SPÖ-Seniorenvertreter Harry Kopietz, einst im Wiener Landtag auch für die Stadtwerke und damit die Öffis zuständig, nachlegte: Sein Pensionistenverband werde den „unverständlichen“ Schritt „nicht zulassen“, donnerte das SPÖ-Urgestein kämpferisch. Höhere Preise für gedruckte Tickets (im Vergleich zu digitalen) seien zudem eine versteckte Diskriminierung der älteren Generation.
Die Wiener Linien reagierten auf die Empörung zumindest mit dem Verweis auf das künftige Angebot für ermäßigte Einzelfahrscheine für finanziell bedürftige Personen. Weniger gut dürfte bei älteren Personen hingegen die Position der Rathaus-SPÖ ankommen: Sie legte nahe, dass Senioren vom Kauf eines Einzelfahrscheins überfordert wären: Die neue Tarif-Landschaft sei ein „klarer Gewinn“ für die ältere Generation – weil damit „kleine, unübersichtliche Optionen“ wegfielen.
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