„Krone“-Umfrage

Wo würden Sie als Wiener Bürgermeister sparen?

Wien: Politik
01.09.2025 19:00

In Wien hat der Kampf gegen das Budgetloch begonnen: Öffi-Tickets, Parkgebühren und für Touristen die Ortstaxe werden teurer. Der Aufschrei unter Wiens Oppositionsparten ist groß, eine Umfrage der „Krone“ unter Wienerinnen und Wienern ergibt ein differenziertes Bild.

Für das Budgetdefizit der Stadt gibt es offenbar keine einfache Lösung: In einer Umfrage der „Krone“ wünschten sich die meisten Befragten mehr städtische Leistungen bei gleichbleibenden Gebühren und Steuern – wenn nicht gar Preissenkungen. Einigkeit herrscht jedoch über eines: Genug Geld für Schlendrian in der Bürokratie oder Nachsicht bei Missbrauch von Sozialleistungen ist keinesfalls mehr da.

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Die Preiserhöhung bei der Öffi-Jahreskarte ist gerechtfertigt, aber reicht so. Ich würde eigentlich nirgendwo sparen wollen – ich wäre keine gute Bürgermeisterin.

Lisa B. (77), Pensionistin

Ausgaben streichen oder Einnahmen erhöhen?
Nicht einmal über die grundsätzliche Stoßrichtung der Budgetsanierung gibt es in der Wiener Bevölkerung offenbar Einigkeit: Während manche auf jeden Fall die derzeitigen Leistungen der Stadt – von der Versorgung über die Sozialleistungen bis hin zu Kultur-Subventionen – beibehalten wollen und dafür lieber höhere Gebühren und Steuern in Kauf nehmen wollen, ist für andere das eigene Börsel wichtiger, und sie würden lieber auf Angebote verzichten und zum Beispiel ein geringeres Öffi-Angebot akzeptieren.

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Es ist klar, dass alles teurer wird – billiger wird nie etwas. Ich würde in allen Bereichen gleich sparen, überall ein bisschen.

Vido P. (76), Pensionist

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Ich würde bei den Löhnen der Politiker sparen. Davon abgesehen würde ich eher Leistungen reduzieren als Gebühren erhöhen.

Gabriele P. (63), Pensionistin

Einigkeit herrscht aber darin, dass nicht nur die Bürger, sondern auch die städtische Verwaltung ihren Teil zur Budget-Sanierung beitragen muss – etwa durch ein Durchforsten der Bürokratie auf der Suche nach Sparpotenzial, aber auch durch harte Einzelfallprüfungen bei den Beziehern von Beihilfen und Unterstützungen.

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Ich würde in der Bürokratie sparen. Wenn da einmal jemand reinschaut, findet man bestimmt etwas, das man schlanker aufstellen kann.

Björn S. (43), Einzelhandel

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Bei Sozialleistungen könnte man sparen, wenn man das Einhalten der Regeln erzwingt – das gehört für mich auch zur Fairness dazu.

Andras S. (62), IT-Business-Analyst

Harte Kritik von politischer Konkurrenz
Die Wiener Oppositionsparteien gingen mit den angekündigten Preissteigerungen naturgemäß hart ins Gericht: FPÖ-Stadtwerkesprecher Klemens Resch meinte, die Bürger würden damit für misslungene Bauvorhaben und schlechte Öffi-Dienstleistungen zur Kasse gebeten und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) solle sich „schämen“. Die Grünen finden vor allem die Verteuerung der Wiener-Linien-Jahreskarte „völlig unverständlich“: Das Rathaus solle das eigene Budget in den Griff bekommen statt Öffi-Fahrer zu belasten.

Auch die ÖVP findet, dass die Stadtregierung „an der Belastungsschraube dreht“ und zugleich bei sich selbst jeglichen Reformwillen vermissen lasse. Das sei „keine nachhaltige Finanzpolitik, sondern ein Ausweichen auf Kosten der Menschen in dieser Stadt“. Nicht einmal die Erhöhung der Ortstaxe für Touristen bleibt ohne Gegner: Diese sei „schlimmer als jede Mogelpackung“, beklagt die Österreichische Hotelvereinigung, da es sich dabei um eine Preiserhöhung ohne jede Gegenleistung handle.

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