"Gestraft genug"

Drogen-Prozess gegen Ex-Lehrer endet mit Diversion

Österreich
17.12.2013 13:46
Mit einer Diversion hat am Dienstag das Strafverfahren gegen einen ehemaligen Lehrer und Spitzensportler am Wiener Straflandesgericht geendet. Der Mann, eigenen Angaben zufolge der synthetischen Droge Crystal Meth verfallen, saß auf der Anklagebank, weil er seit 2010 immer wieder in die Slowakei gefahren war, um sich dort das Suchtgift zu beschaffen.

Der Ex-Triathlet, der auch an Europameisterschaften teilgenommen hatte, unternahm insgesamt bis zu 30 Schmuggelfahrten ins Ausland, um den Eigenbedarf zu stillen. Am Anfang habe er das Crystal Meth bloß einmal pro Woche benötigt, erklärte der Angeklagte vor Gericht.

"Ich konnte damit mehr machen"
Zuletzt sei er aber "sehr süchtig" gewesen: "Es wirkt aufbauend, motivierend, Müdigkeit vertreibend. Ich arbeite ja sehr viel und mache sehr viel. Ich konnte damit mehr machen", berichtete der Ex-Lehrer. Auch seine Lebensgefährtin und eine Freundin ließ er an dem Suchtgift teilhaben. Einem Bekannten verkaufte er sogar ab und zu etwas. Damit habe er aber lediglich 400 Euro verdient, machte der Angeklagte vor Richter Wolfgang Etl geltend.

Dieser erledigte das Strafverfahren schließlich diversionell. Der bisher Unbescholtene entging einer Verurteilung, indem er sich mit einer Entzugstherapie und regelmäßigen Nachweisen ans Gericht einverstanden erklärte. Sollte er sich in den nächsten zwei Jahren nichts mehr zuschulden kommen lassen und sich an die Weisungen halten, wird das Verfahren endgültig eingestellt.

Verteidiger: "Gestraft genug"
Verteidiger Josef Wegrostek war damit höchst einverstanden: "Er ist eh schon gestraft genug." Nachdem die Causa bekannt und Gegenstand medialer Berichterstattung geworden war, hatte der Angeklagte seinen Job verloren. Statt als Lehrer für Deutsch und Philosophie arbeitet er inzwischen als Fahrradbote.

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