„Krone“-Serienkritik

Lena Dunham feiert großes Comeback mit „Too Much“

Streaming
12.07.2025 19:30

Nach ihrem Erfolgshit „Girls“ kehrt die gefeierte Serienmacher mit einer neuen Komödie auf unsere Schirme zurück: Von ihrem Ex verlassen, will Jessica (Megan Stalter) in London neu durchstarten – was sie sich romantischer vorstellt, als es tatsächlich ist.

Der Nachteil, wenn man etwas sehr gut macht, ist, dass die Erwartungshaltung für künftige Leistungen dementsprechend hoch ist. Eine Bürde, die Lena Dunham seit mehr als einem Jahrzehnt mit sich herumschleppt. 2012 setzte sie mit ihrer Serie „Girls“ neue Maßstäbe. Sie war lustig, schräg, liebenswert, sexy, ungefiltert und – im positivsten Sinne – unangenehm und trostlos. Dunham wurde schnell – und zurecht – zur Stimme ihrer Generation auserkoren. Eine Stimme, die jetzt wieder etwas zu sagen hat. Mit „Too Much“ kehrt Dunham nämlich auf unsere Schirme zurück (ab sofort auf Netflix). Diesmal nimmt sie in der von ihr und ihrem Mann, Musiker Luis Felber, kreierten Serie nur auf dem Rücksitz Platz und spielt die ältere Schwester von Protagonistin Jessica (Megan Stalter). Wenig überraschend, hat die Mittdreißigerin mit dem einen oder anderen Problemchen zu kämpfen, allen voran mit ihrem „Wichser von Ex“ Zev (Michael Zegen), der sie nicht nur verlassen hat, sondern nun auch seine neue Freundin, Influencerin Wendy Jones (Emily Ratajkowski) heiraten möchte.

Eigentlich hat sie mit ihrem Ex noch nicht abgeschlossen, aber schon hat sich Jess (Stalter) ...
Eigentlich hat sie mit ihrem Ex noch nicht abgeschlossen, aber schon hat sich Jess (Stalter) Felix (Sharpe) angelacht.(Bild: Netflix)

Nach einem betrunkenen und schwer übergriffigen nächtlichen Einbruch in die Wohnung der beiden, ist es an der Zeit, den inneren emotionalen Scherbenhaufen aufzukehren. Die Möglichkeit, das in London zu tun, packt die in den britischen Kitsch verliebte Jessica beim Schopf. Kaum gelandet, verliebt sie sich Hals über Kopf in den erfolglosen Musiker Felix (Will Sharpe), der selbst ein Päckchen zu tragen hat. Die Reise zu sich selbst verspricht also eine holprige zu werden.

Als kleine, unterhaltsame „Zuckerl“ konnte Dunham einige große Namen, wie Andrew Scott, ...
Als kleine, unterhaltsame „Zuckerl“ konnte Dunham einige große Namen, wie Andrew Scott, gewinnen.(Bild: Netflix)

Eine bessere Besetzung für ihre laute, ungefilterte und kompromisslose Heldin als Stalter hätte Dunham nicht bekommen können. Im Spannungsfeld mit Sharpe macht sie „Too Much“ so unterhaltsam, liebenswert, unangenehm und zwischenzeitlich auch traurig, wie es nur geht. Aber da ginge noch um einiges mehr. Das ist keine Vermutung, sondern Fakt, denn dank „Girls“ wissen, wir auf welchem hohen Niveau Dunham fähig ist, abzuliefern. Das tut sie in „Too Much“ nur bedingt, streut mit Gastauftritten von Superstars wie Rita Wilson, Jessica Alba, Rita Ora, Naomi Watts, Stephen Fry, Kit Harington oder Andrew Scott als großartig-grindigen Filmemacher.

Nicht falsch verstehen: „Too Much“ ist gut, aber neben „Girls“ eher weniger als – wie es der Titel suggeriert – zu viel.

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