Kaum ein anderes Element hat Osttirol so sehr geformt wie das Wasser. Es rauscht als Gletscherfluss durch enge Täler, stürzt in Wasserfällen von alpinen Höhen, speist Bäche, Seen und Moore. Unterwegs in einem Lebensraum mit Vorbildcharakter, Erholungsraum und Abenteuerspielplatz.
Der Fluss rauscht, gischtet und scheint über Felsen zu tanzen. Türkisgrün und eiskalt bahnt sich die Isel ihren Weg durch das Iseltal – ein wilder, ursprünglicher Gletscherfluss, der sich hartnäckig gegen jede Regulierung wehrt. Genau hier, wo Osttirol besonders echt und ungezähmt wirkt, beginnt das Abenteuer. Die Isel genießt den Ruf, eine der besten Rafting-Strecken in Mitteleuropa zu sein. Das will getestet werden: Nachdem wir uns in Neoprenanzüge gezwängt, Schwimmwesten umgelegt, Helme aufgesetzt und natürlich ein Trockentraining absolviert haben, dürfen wir endlich unser Schlauchboot zu Wasser lassen. Michael Waldburger, unser Guide, nimmt hinten Platz, und die nächsten 1,5 Stunden hört alles auf sein Kommando.
Adrenalin in der Gischt
“Auf der Isel ist für jeden was dabei. Für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene, wir haben hier alle Wildwasserstufen von 1 bis 5“, erzählt uns Michael. Auf 30 Kilometer Länge kann man von Mitte Mai bis Ende September ins Rafting-Abenteuer eintauchen. Nicht unbedingt etwas für Wasserscheue – nass wird man auf jeden Fall – aber ein unvergessliches Naturerlebnis für alle, die den Fluss nicht nur anschauen, sondern spüren wollen.
Kaum ein anderes Element hat Osttirol so sehr geformt wie das Wasser. Es rauscht als Gletscherfluss durch enge Täler, stürzt in Wasserfällen von alpinen Höhen, speist Bäche, Seen und Moore – und ist gleichzeitig Lebensraum, Kraft- und Inspirationsquelle.
Die Isel ist der letzte frei fließende Gletscherfluss der Ostalpen. Sie entspringt an der Gletscherzunge des Umbalkees im Nationalpark Hohe Tauern und rauscht auf mehr als 57 Kilometern durch ein spektakuläres Tal, bis sie in Lienz in die Drau mündet. Sie wird auf ihrem Weg von 48 Gewässern und Zuflüssen gespeist. Das Besondere: Kein Kraftwerk stört den natürlichen Lauf der „Hauptschlagader Osttirols“, keine Staustufen zähmen die Strömung. Genau deshalb zählt die Isel zu den beliebtesten Rafting-Flüssen Österreichs. Für uns „Frischlinge“ hat Michael eine abwechslungsreiche Tour mit ruhigeren Abschnitten von Ainet nach Lienz geplant. Mutige dürfen auch den Sprung von einer Brücke wagen.
Als Einladung, den pulsierenden Gletscherfluss intensiv zu erleben, wurde 2020 der Iseltrail eröffnet. Eine der Hauptattraktionen des Weitwanderweges sind die Umbalfälle in der Nationalparkgemeinde Prägraten am Großvenediger. In mehreren Kaskaden stürzt das Wasser tosend durch eine enge Schlucht. Wunderbar von diversen Aussichtsplattformen zu beobachten. Für hungrige Wanderer: Als Rast empfiehlt sich eine Einkehr in die Islitzer Alm, damit man sich dort an einem Teller voll mit köstlichen Osttiroler Schlipfkrapfen erfreuen kann.
Nationalpark-Ranger Armin Kollreider erfreut sich hingegen am tiefgrünen Serpentinitgestein. Besonders bekannt ist das „Dorfergrün“ – ein markanter Serpentinit aus dem Ort Dorf, benannt nach seinem kräftigen Farbton. In Prägraten wird es seit jeher geschätzt – heute auch als Naturstein für Kunsthandwerk und Architektur. Das steinerne Aushängeschild der Region ziert auch den Wiener Hauptbahnhof.
Die „Hauptschlagader Osttirols“ ist der längste frei fließende Gletscherfluss der Alpen – ungestaut, wild und ökologisch intakt.
Ursprung: Umbal-Gletscher (2600 m)
Mündung: Drau in Lienz (668 m)
Länge: 57 km
Alle Infos zu Osttirol & Iseltrail: www.osttirol.com
Übrigens: So wild und kraftvoll die Isel rauscht, so still und verborgen fließt ein spezielles Heilwasser: Tief im Defereggental wird in St. Jakob das Deferegger Heilwasser zutage gefördert – ein mineralisches Urwasser aus 1800 m Tiefe, das wegen seiner vielseitigen Wirkungen vor allem bei Hauterkrankungen, rheumatischen Beschwerden und zur Unterstützung der Atemwege geschätzt wird.
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