Nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule wurde die Gegend rund um die Schule großräumig abgeriegelt. Die „Krone“ sprach mit Anrainern, wie sie die dramatischen Stunden erlebt haben. Der Schock ist groß.
Hasan Darsel ist seit sieben Jahren Wirt im Restaurant Calamar unweit der betroffenen Schule. Er hat den riesigen Einsatz am Dienstag hautnah miterlebt. „Um 10 Uhr waren Polizisten da und haben die Straße vor dem Lokal gesperrt“, sagt er zur „Krone“. „Ich habe die Türen meines Lokals geschlossen, ich war alleine mit meinem Koch da. Das ist eine Katastrophe, einfach schrecklich. Es geht schließlich um Kinder. Die Angst besteht immer, wenn Kinder in die Schule gehen, ich habe selbst drei Kinder.“
„Die Eltern sind zur Schule gelaufen“
Metin Özden betreibt nur 100 Meter vom BORG entfernt ein Kebablokal, bei dem viele Schüler täglich zu Gast sind. „Ich war gerade bei der Arbeit, als die ersten Polizeiautos vorbeigerast sind, dann kamen schon Kommandofahrzeuge und der Polizeihubschrauber kreiste. Ich hab gewusst, etwas Schlimmes ist passiert“, sagt er zur „Krone“.
„Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele Einsatzkräfte gesehen. Die Eltern der Kinder sind vorbei an einem Lokal zur Schule gelaufen, haben geweint, einige Kinder haben sich hinter einem Zaun am Spielplatz in der Nähe der Schule versteckt. Ich bin sehr schockiert, das ist ein Drama!“
Nachbarn stehen unter Schock
Sandra Roller und Franz Wegscheidler wohnen direkt gegenüber dem BORG. „Ich habe es mit der Panik zu tun bekommen“, schildert Roller der „Steirerkrone“. „Ich habe zwei Kinder und stehe unter Schock. Ich habe einen Verletzten gesehen. Eine Mutter hat ihr Kind nicht gefunden. Eines hat nicht mehr abgehoben“, fasst sie ihre dramatischen Erlebnisse zusammen.
Der Student Mark Nolden (22) sagt zur „Steirerkrone“: „Ich wohne gegenüber in der Siedlung und kenne einige Kinder, die diese Schule besuchen. Für mich ist das ein großer Schock, ich hoffe, dass alle okay sind. Es ist eine Situation wie aus dem Film, vor allem die Ungewissheit.“
Jugendlicher erzählt: „Täter wurde massiv gemobbt“
Ein Jugendlicher berichtet, dass seine Schwester mit dem mutmaßlichen Täter in dieselbe Klasse gegangen ist. „Er wurde damals massiv gemobbt. Ich kann nicht verstehen, warum er das gemacht hat und warum Unschuldige sterben mussten.“ Dann brach der Bursche in Tränen aus und konnte nicht mehr weitersprechen. Wie so viele an diesem für Graz so düsteren Tag.
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