Jungwirth und die ÖVP

Abschied von einem Stück Kulturgeschichte

Steiermark Newsletter
14.05.2025 11:12

Mit dem ÖVP-Politiker Kurt Jungwirth, der am Dienstag im Alter von 95 Jahren verstorben ist, geht auch ein Stück steirischer Kulturgeschichte zu Ende. Heute ist das Kulturland Steiermark unter Druck – ausgerechnet die Volkspartei, ehemals „Schutzmantelmadonna“ der Kunstschaffenden, schwingt den Sparhammer.  

Professor Kurt Jungwirth war eine Polit-Legende, einer aus der Ära Krainer, als die ÖVP noch den Ton angab im Land. Mittlerweile ist die Volkspartei nur mehr Juniorpartner, den Landeshauptmann stellt die FPÖ.

Der am Dienstag 95-jährig verstorbene Grazer fungierte 15 Jahre als Kulturlandesrat, sechs Jahre als Landeshauptmann-Stellvertreter, und reiht sich ein in eine Riege großer ÖVP-Kulturpolitiker wie Hanns Koren, Helmut Strobl in Graz, Gerhard Hirschmann und Christopher Drexler. Jungwirth prägte die weiß-grüne Kunstlandschaft wie kaum ein anderer, rief unter anderem die Styriarte ins Leben. 1976 wurde er Präsident des „steirischen Herbst“, ein Amt, das er bis Ende 2006 innehatte.

(Bild: GEPA)

Mit Jungwirth verliert die Steiermark den letzten großen Politiker der alten Schule, einen Sir mit dem Herz am rechten Fleck und einen, der den guten Ruf des Kulturlandes Steiermark begründete. Heute regiert der Sparstift, steigen Künstler auf die Barrikaden. Ihre Enttäuschung richtet sich nicht so sehr gegen die FPÖ, von der man Kürzungen erwartete, sondern vielmehr gegen die ÖVP, die über Jahrzehnte ihre schützende Hand über Oper, Schauspielhaus und freie Szene gehalten hatte. Am Ende einer wochenlangen Debatte schaute doch noch ein von Karlheinz Kornhäusl zugesagtes Plus von 1,3 Millionen Euro fürs Kulturbudget heraus. Wie hätte ein Kurt Jungwirth die aktuelle Situation kommentiert?

Kommen Sie gut durch diesen Mittwoch!

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