Es ist zwar kein Salto rückwärts in Sachen Transformation, aber der Fuß wurde definitiv vom Gaspedal genommen: Mit der Lockerung der CO₂-Vorgaben für die Autohersteller nimmt die Europäische Union etwas den Druck aus dem Wandel Richtung E-Mobilität. Mit Skepsis haben E-Fahrzeuge nach wie vor zu kämpfen – doch im Kampf um den Klimaschutz werden sie zum Trumpfass. Darauf setzt auch Rosenbauer (Oberösterreich).
Der Kampf um die Klimaneutralität beschäftigt Flughäfen intensiv. Sie versuchen daher in puncto Infrastruktur alle Potenziale zu heben, die für die Senkung der CO₂-Emissionen sorgen.
Auch der Flughafen Linz hat sich zur CO₂-Neutralität verpflichtet. „Wir haben neben unseren Fotovoltaik-Anlagen bereits vor der Pandemie elektrische Vorfeldfahrzeuge, einen elektrischen 15-Tonnen-Highloader für die Beladung von Frachtflugzeugen und eine Solar-Fluggasttreppe angeschafft“, verrät Norbert Draskovits, der Geschäftsführer des Airports in Hörsching.
Wünschenswert wäre, dass es analog zu Deutschland ein Förderprogramm für Nachhaltigkeit in der Luftfahrtindustrie gäbe, um diese Transformation auch betriebswirtschaftlich leichter stemmen zu können.
Norbert Draskovits, Geschäftsführer Flughafen Linz
Bild: Wenzel Markus
Doch: Im Bereich der Spezialfahrzeuge ist die Umrüstung auf E-Fahrzeuge für einen kleinen Flughafen wie Linz, der in den letzten Jahren einen starken Rückgang der Passagierzahlen zu verzeichnen hatte, nur sehr schwer zu stemmen. Begründung: „Es gibt noch keine Gebrauchtfahrzeuge am Markt.“ Die Betriebstankstelle wurde daher in Hörsching im Vorjahr auf fossilfreien Dieselkraftstoff umgestellt. „Unsere Dieselfahrzeuge betreiben wir nun mit diesem neuen, klimafreundlichen Kraftstoff“, so Draskovits.
So ein Panther Electric hat circa 50 volle Badewannen Wasser an Bord. Beim Start hat das Fahrzeug über 40 Tonnen an Gewicht und kann in weniger als 20 Sekunden auf 80 km/h beschleunigen. Das ist auch notwendig, um die Anforderungen von Flughafenbetreibern zu erfüllen.
Robert Ottel, Vorstandschef von Rosenbauer International
Bild: Rosenbauer International
Und wie entwickelt sich die Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen bei Rosenbauer? „Wir haben in jeder Fahrzeugkategorie Modelle mit elektrischem Antrieb“, verriet der Vorstandsvorsitzende Robert Ottel zuletzt bei der Hauptversammlung im Marriott-Hotel in Linz.
„Innovationsstolz des Unternehmens“
Der neue Chef des weltweit führenden Feuerwehrausstatters aus Leonding schwärmte von den Leistungsdaten des Panther Electric, dem mit Strom betriebenen Feuerwehrlöschfahrzeug. „Das ist der Innovationsstolz des Unternehmens“, unterstrich Ottel, der aber auch sagte: „Jetzt geht es noch darum, dass die Kunden in diese Fahrzeuge investieren. Man weiß, wie zögerlich das in der Automobilindustrie passiert ist, das wird ein wenig Geduld brauchen, aber ich bin optimistisch: Am Ende des Tages wird das stattfinden und ich gehe davon aus, dass die Bestellungen dort in den nächsten Jahren erfolgen werden.“
Rosenbauer ist aktuell enorm gefragt, hatte per Ende März Aufträge im Wert von 2,343 Milliarden Euro in den Büchern. „Die nächsten eineinhalb Jahre sind wir ausgebucht, könnte man vereinfacht sagen“, sagt der Rosenbauer-Chef. Ruhekissen ist das aber keines: „Je nach Wirtschaftssituation kann es auch zu Stornierungen kommen.“
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