Fraser-Pryce setzte sich in 22,17 Sekunden vor Murielle Ahoure (CIV/22,32 Sekunden) und Blessing Okagbare (NRG/22,32 Sekunden) durch. Für die stets gut gelaunte Sprinterin mit der pinken Haarverlängerung als aktuelles Markenzeichen ist es der erste große Titelgewinn über 200 Meter, die 100 Meter beherrscht sie derzeit sowieso.
Felix, die sich mit der neunten Goldmedaille ihrer Karriere zur erfolgreichsten Athletin überhaupt bei Welttitelkämpfen hätte küren und ihre Landsleute Carl Lewis und Michael Johnson hätte überflügeln können, schied verletzt aus und wurde in Tränen aufgelöst von der Bahn getragen (Bild 2). Laut der US-Teamsprecherin erlitt Felix einen Muskelfaserriss. Damit fällt sie auch am Sonntag beim 4-x-100-m-Rennen aus. "Das ist sehr unglücklich, dass das passiert ist", sagte ihre Rivalin Fraser-Pryce. "Ich werde dafür beten, dass sie schnell wieder gesund wird."
Bolt souverän im 200-m-Finale
Der jamaikanische Weltrekordler Usain Bolt wiederum geht nach seinem Sieg im Halbfinale über 200 Meter am Samstag auf sein zweites Gold los. Er gewann am Freitag seinen Lauf in 20,12 Sekunden und kam somit souverän weiter. Bolt lag auf der Zielgeraden komfortabel voran und verlangsamte das Tempo, als er neben sich den Südafrikaner Anaso Jobodwana näherkommen sah. Ein Blick auf die Seite, ein kurzes Nachlegen und lächelnd rettete Bolt 1/100-Sekunde Vorsprung ins Ziel (Bild 3). Jobodwana kämpfte sich zu einer persönlichen Bestleistung. Die Top-2 jedes Laufes kamen direkt weiter.
Die weiteren Laufsieger waren am Freitagabend im Luschniki-Stadion der US-Amerikaner Curtis Mitchell in 19,97 Sekunden und der Brite Adam Gemili in 19,98 Sekunden (beides persönliche Bestleistungen) vor dem Jamaikaner Nickel Ashmeade in 20,00 Sekunden.
Farah verteidigt 5.000-m-Titel und holt Moskau-Double
Der Brite Mohamed Farah ließ seinem Gewinn der Goldmedaillen bei Heim-Olympia in London über 5.000 und 10.000 Meter nun das WM-Double in Moskau über die beiden Strecken folgen. Der 30-Jährige gewann die 5.000 Meter in 13:26,98 Minuten vor dem Äthiopier Hagos Gebrhiwet (13:27,26) und dem Kenianer Isiah Kiplangat Koech (13:27,26/Fotofinish). Das hochklassige Weitspringen der Männer ging mit der Jahresweltbestleistung von 8,56 Meter an den 23-jährigen Russen Alexander Menkow, der bei seinem ersten großen Titelgewinn den Niederländer Ignisious Gaisah (8,29) und den Mexikaner Luis Rivera (8,27) überflügelte.
Kampfrichter-Entscheid im Herren-Kugelstoßen
Gold für das Gastgeberland gab es auch im Hammerwurf der Frauen, Olympiasiegerin Tatjana Lysenko verteidigte ihren Weltmeistertitel erfolgreich. Die 29-Jährige gewann mit WM-Rekord und der Jahresweltbestleistung von 78,80 Metern vor der Polin Anita Wlodarczyk (78,46) und der Chinesin Hang Wenxiu (CHN/75,58). Den Titelgewinn erst nach Kampfrichter-Entscheid sicherte sich hingegen der Deutsche David Storl im Kugelstoßen. Der 23-Jährige schaffte die Siegerweite von 21,73 Metern im vierten Versuch, der zunächst für ungültig erklärt worden war. Nach Fotostudium wurde kein Übertreten des Ringrandes festgestellt und damit die Entscheidung revidiert. Silber ging an den US-Amerikaner Ryan Whiting (21,57), Bronze an den Kanadier Dylan Armstrong (21,34).
Die Männer-Staffel über 4x400 Meter wurde Beute der USA, in deren Reihen LaShawn Merritt nach Einzel-Gold über 400 Meter seiner Medaillensammlung eine weitere Plakette hinzufügte. Die Amerikaner gewannen in der Jahresweltbestzeit von 2:58,71 Minuten vor Jamaika (2:59,88) und Russland (2:59,90). Es war der fünfte US-Erfolg en suite bei einer WM in dieser Disziplin.
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