Ernstes Problem

Island: Handy-App verhindert Sex unter Verwandten

Web
18.04.2013 08:30
Die Bevölkerung von Island ist mit rund 320.000 Personen gerade einmal um gut 30.000 größer als die des Burgenlands. Auf dem einsamen Eiland im eisigen Nordmeer ist im Grunde jeder irgendwie mit dem anderen verwandt. Das verspricht zwar familiären Charme, kann sich aber auch als tückisch erweisen – bei der Partnersuche zum Beispiel. Eine Android-App soll den Isländern jetzt dabei helfen, Inzest zu vermeiden und nicht aus Versehen mit nahen Verwandten das Bett zu teilen.

Die Tatsache, dass die Bevölkerungszahl der abgeschiedenen Insel so klein ist und somit jeder irgendwie mit dem anderen verwandt ist, sorge dafür, dass es in Island gang und gäbe sei, das Bett mit Verwandten zu teilen, berichtet die isländische Onlinezeitung "News of Iceland". Das sei in den meisten Fällen unproblematisch, weil es sich üblicherweise um entfernte Verwandte handle. Allerdings nicht immer, weshalb es im Land der heißen Quellen jetzt eine Handy-App gibt, die Inzestprobleme eindämmen soll.

Endlich mobiler Zugriff auf "Buch der Isländer"
Die drei Ingenieure Arnar Freyr Aoalsteinsson, Hákon Prastar Björnsson und Alexeander Annas Helgason – natürlich sind auch sie mit allen anderen Isländern inklusive der Sängerin Björk verwandt – haben jetzt eine Android-App geschrieben, die auf ein Online-Personenregister zurückgreift, in dem die Einwohner der Insel erfasst sind, inklusive Stammbaum. Das online einsehbare "Buch der Isländer" klärt so auch die Verwandtschaftsverhältnisse zu anderen.

Tatsächlich ist es für Isländer mit der Online-Datenbank sogar relativ einfach, zu erfahren, ob die soeben kennengelernte hübsche Cousine nun weitschichtig genug verwandt ist, um ihr den Hof zu machen, oder ob erst noch einige Generationen abgewartet werden sollte. Das Problem: In den Discos von Reykjavik – dort wohnen ungefähr 40 Prozent aller Isländer – konnten Nordmänner auf Brautschau die wichtige Verwandtschaftsdatenbank bisher nicht konsultieren, bevor sie einer Dame den Hof machten.

"Bump the app before you bump in bed"
Die Smartphone-App löst dieses Problem jetzt. Unter dem Slogan "Bump the app before you bump in bed" ermöglicht sie durch einfaches Aneinanderhalten zweier Smartphones das Ermitteln des Verwandtschaftsgrades der beiden Personen. Ist die Verwandtschaft weitschichtig genug, steht einer Liaison nichts mehr im Weg – und handelt es sich um ein nahes Verwandtschaftsverhältnis, kann man ja immer noch befreundet sein.

Bei den Isländern kommt die Anti-Inzest-App sehr gut an, in Googles Play Store wird sie mit einer Durchschnittsbewertung von 4,6 von fünf möglichen Punkten gelistet. "Hätte ich diese App letztes Jahr schon gehabt, wäre ich möglicherweise nicht mit meinem Cousin nach Hause gegangen", zitiert die Zeitung eine Benutzerin, welche die App gerne schon früher gehabt hätte.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele