OP an Uniklinik

Salzburger ermöglicht Nuru (12) das Hören

Österreich
25.10.2012 08:56
Die Geschichte des tapferen Massai-Buben Nuru zeigt einmal mehr, dass Zusammenhalt und Mitgefühl Wunder bewirken können. Der Kenianer kam gehörlos zur Welt, lebte zwölf Jahre lang mit verschlossenen Gehörgängen, bis ihn der Salzburger Kurt Wimmer (li.) während seiner Hochzeitsreise in Afrika entdeckte - eine beispiellose Hilfsaktion folgte.

Aufgewachsen ist Nuru im kleinen kenianischen Ort El Doro Taveta, seit seiner Geburt leidet der Bub unter verschlossenen Gehörgängen. Kurt Wimmer wurde während seiner Hochzeitsreise mit seiner Frau Joyce (re.) - Nuru ist ihr Neffe - im Dezember 2011 auf den mittlerweile Zwölfjährigen aufmerksam und entschied sich zum Handeln. Freunde, Bekannte und Verwandte wurden zum Spenden aufgerufen, bis das Geld für einen Transport zusammen war.

Via Facebook hielt Wimmer seine immer zahlreicher werdenden Unterstützer auf dem letzten Stand, bis die Zusage von HNO-Primar Gerd Rasp von der Uniklinik kam: Nuru kann in Salzburg operiert werden, das Team wird entgeltlos arbeiten, das Spital wird finanziell ordentlich entgegenkommen.

"Eingriff steht auch für uns nicht an der Tagesordnung"
In einer ersten Operation erhielt der Bub bereits sogenannte Knochenleitungshörer. Am Dienstag folgte dann der zweite Schritt. In einer sechsstündigen Operation entnahmen Gerd Rasp und sein Kollege Miklós Tóth Knorpel aus Nurus Rippen und formten Ohrmuscheln. "Die Operation hat sechs Stunden gedauert und es ist alles ohne Komplikationen verlaufen. Wir haben für seine Ohren Knorpelgewebe aus seinen Rippen entnommen. So ein Eingriff steht auch für uns nicht an der Tagesordnung. Mein Kollege und ich haben gleichzeitig je an einem Ohr gearbeitet. Der Bub hat die OP gut überstanden. Er erholt sich gerade und ist wieder fidel. Schmerzen hat er noch im Brustkorb, aber Nuru ist ein zäher Bursche", so der Mediziner.

"Wenn alles vorbei ist, möchte ich Sonnenbrillen aufsetzen"
In zwei bis drei Wochen muss Nuru noch einmal die Zähne zusammenbeißen - dann ist der letzte Eingriff fällig. "Der Bub bekommt eine implantierbare Hör-Prothese, und auf einer Seite legen wir einen Gehörgang an. Inzwischen darf er aber das Spital verlassen", erklärt Rasp.

Ganz normal hören können werde der Bub nach Einschätzung des Mediziners zwar nicht, "aber die Beeinträchtigung wird sehr viel geringer sein. Auch optisch wird man einen Unterschied erkennen. Das Ohrmuschel-Konstrukt unterscheidet sich in Schärfe und Feinheit von einem echten Ohr", so der Arzt. Nuru bleibt jedenfalls "cool". "Wenn alles vorbei ist, dann möchte ich Sonnenbrillen aufsetzen", erzählt er. Die Wartezeit verkürzen ihm ein geschenktes Stofftier, viele Freunde im Spital und natürlich Mutter Petrina (2.v.li.), Kurt und Joyce.

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