Frust bei Marcel Ziegl

„Ich weiß nicht, ob es für Spitzensport reicht“

Sport
13.01.2024 13:00

Ried-Kapitän Marcel Ziegl kämpft nach anhaltenden Knieproblemen und Operationen im letzten Jahr seit vielen Monaten um sein Comeback. Jetzt deutet das Innviertler Urgestein erstmals sein mögliches Karriere-Ende an - falls nicht noch ein medizinisches Wunder passiert.

Zuerst die gute Nachricht: Rieds Langzeit-Patient Marcel Ziegl ist wieder schmerzfrei! Die weniger positive: „Es geht mir soweit ganz gut, aber derzeit kann ich keinen Leistungssport ausüben. Ich kann auch keine Prognose abgeben, ob es jemals wieder für Spitzensport reichen wird“, sagt das Innviertler Urgestein, dass 2008 als 15-Jähriger (!) gegen den LASK debütiert hatte und seither 15 Jahre das Rieder Trikot trägt. Ein Fall von Vereinstreue, die in Zeiten wie diesen selten geworden ist.

Körper spielt nicht mehr mit

Rückblende: Im Herbst 2022 musste sich Ziegl wegen anhaltender Knieprobleme einer Arthroskopie unterziehen - in den Jahren zuvor hatte er sich sogar nach zwei Kreuzbandrissen wieder zurückgekämpft. Doch diesmal spielte der malträtierte Körper des 31-jährigen Mittelfeld-Abräumers nicht mehr mit. Im letzten Februar wurde ein Knorpelschaden festgestellt, eine neuerliche Operation war unumgänglich. Die Schmerzen blieben jedoch, dazu kam in der Vorbereitung im Sommer noch ein lästiger Fersensporn hinzu, der ihn zusätzlich flachlegte. „Die Verletzung am Knie war doch gravierender, als wir alle gedacht oder gehofft hatten.“

Mental ganz schwer

Auch in mentaler Hinsicht war Ziegl am Boden zerstört: „Es war für mich ganz hart, zuversichtlich zu bleiben. Ich habe viel reflektiert, ob es überhaupt noch Sinn macht, an ein Comeback zu glauben.“ Denn: „Ich bin zwar erst 31, aber ich habe viele Wettkampfjahre auf dem Buckel. Und ich will auch noch nach dem Fußball Sport betreiben können“, so Ziegl, der Ried „als meine große Liebe“ bezeichnet. Ein zeitliches Limit hat er sich keines gesetzt, obwohl das Karriereende mit jedem Monat näher rückt. „Ich werde alles dran setzen, fit zu werden und mich wohl zu fühlen. Was in diesem Zustand möglich ist, weiß ich nicht.“ Trainer Max Senft schließt aus, dass Ziegl im Frühling auf dem Platz wird helfen können. „Marcel ist unser Kapitän, sein Fehlen schmerzt uns sehr. Aber er hilft uns mit seiner Präsenz in der Kabine.“ Ziegl, dessen Team am Freitag in Wallern 1:0 gewann und Talent Arjan Malic bis 2027 band: „Diese Rolle kann ich mir auch in Zukunft vorstellen.“

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