Jahr für Jahr verunfallen in Österreich etwa 200 Menschen beim Hantieren mit Raketen, Knallern und Co. Die Folgen reichen von Schnitten und Schürfwunden über Verbrennungen bis hin zu schweren Augenverletzungen, Hörschäden und Amputationen - oder dem Tod. Plastische Chirurgen und Augenärzte klären auf, wie man im Notfall richtig reagiert und wie die Behandlung aussieht.
Eine große Anziehungskraft stellt die Pyrotechnik vor allem für junge Männer dar: Zwei Drittel aller Verletzten sind unter 24 Jahre alt, jeder achte ist noch keine 14. Wobei vor allem jene Feuerwerkskörper und Böller, die in Österreich nicht zugelassen sind und im benachbarten Ausland erworben werden, eine besonders große Gefahr darstellen.
Gesicht, Augen und Hände sind besonders gefährdet
Die Verwendung von Pyrotechnik kann zu schweren Verletzungen führen, insbesondere, wenn Sicherheitsvorkehrungen nicht beachtet werden. Durch eine unkontrollierte Detonation kommt es mitunter zu Verbrennungen, Schnitten, Schürfwunden (meist an Armen, Beinen und dem Gesicht), aber auch Augenverletzungen und anderen traumatischen Schäden. Aufgrund der großen Sprengwirkung von vielfach illegal erworbenen und/oder modifizierten Sprengkörpern erleiden darüber hinaus viele junge Menschen kriegsähnliche Verletzungen oder versterben sogar.
Verletzung ist passiert, was nun?
Je nach Schwere der Verletzung, heißt es die Rettung rufen (zu lassen) oder eine Notfallambulanz aufzusuchen. Wurde etwa ein Auge verletzt, raten die Experten der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft zu folgenden Maßnahmen:
Plastische Chirurgen am Werk
Um betroffene Körperbereiche zu versorgen, wiederherzustellen und das Erscheinungsbild verbrannter Haut zu verbessern, ist die Plastische Chirurgie ein wichtiger Teil des Behandlungsplans:
„Gerade bei Gesichtsverletzungen ist es wesentlich, das Gesichtsgewebe zu reparieren. Schnitte oder traumatische Verletzungen erfordern von Plastischen Chirurgen die Versorgung von Knochen, Muskeln, Nerven und Haut. Bei schwersten Verbrennungen kann es erforderlich sein, geschädigtes Gewebe zu entfernen und mikrochirurgische Rekonstruktionen durchzuführen“, erklärt Prim. Assoc.-Prof. Dr. Klaus F. Schrögendorfer, Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am Universitätsklinikum St. Pölten, NÖ.
„Die Wiederherstellungschirurgie trägt dazu bei, die Funktion und das Aussehen der betroffenen Bereiche zu verbessern. Dabei werden auch Verletzungen am Augenlid und an das Auge angrenzende Regionen standardmäßig versorgt.“
Bei Handverletzungen sind oft mehrere Operationen nötig
„Leider kommt es auch sehr häufig zu Handverletzungen durch Pyrotechnik. Diese erfordern in der Regel mehrere präzise chirurgische Interventionen, um die Funktionsfähigkeit unter Einsatz mikrochirurgischer Techniken wiederherzustellen“, ergänzt Priv.-Doz. Dr. Konstantin Bergmeister, PhD, Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie sowie Oberarzt am Universitätsklinikum St. Pölten.
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