Die Chronologie der Vertreibung aus dem eigenen Unternehmen liest sich wie das Drehbuch zu einem Wirtschaftsthriller im "Reich der Taipane": Im Sommer des Vorjahres begann der Wiener in der indonesischen Stadt Bandung mit der Errichtung einer Textilfabrik. Hallen wurden angemietet, Fließbänder eingerichtet, EDV-Anlagen installiert und das künftige Personal geschult. "Ich hab allein rund 250.000 Dollar investiert", so der Geschäftsmann.
Sturm-Ausrüster bestellte Dressen
Schon bald wurden in der Firma – vor der die rot-weiß-rote Flagge stolz wehte – Sportdressen bester Qualität erzeugt. Sogar der Ausrüster des Fußballmeisters Sturm Graz bestellte bei dem Wiener mit dem ausgezeichneten Ruf in der Branche.
Dann dürfte der 41-Jährige in einen Teufelskreis geraten sein – in die Fänge seines Geschäftspartners "Big Willy". Denn der umtriebige Österreicher, den der Wiener wegen dessen exzellenter Asien-Kontakte an Bord geholt hatte, habe alles an sich reißen wollen.
"Eine Million Schutzgeld"
"Ich erhielt Drohanrufe und Einschüchterungsbriefe", gab der Textilproduzent später bei der Polizei an. Indonesien-Kenner "Big Willy" soll die Belegschaft gegen seinen Partner aufgehetzt haben. Ende Jänner eskalierte die Lage gänzlich: Der Firmenchef wurde von mit Macheten bewaffneten Männer verjagt. Nur dank Hilfe des Außenamtes konnten der 41-Jährige und seine Freundin das Land lebend verlassen.
Zurück in Wien, bangt der rührige Textilunternehmer nun weiter um sein Leben: "'Big Willy' forderte eine Million Dollar Schutzgeld."
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