Für Kinderschutz

Frühere Opfer erzählen und helfen anderen

Kärnten
21.11.2023 21:03

Auf einer neu geschaffenen Plattform sollen Erwachsene, die als Kinder Gewalt-Opfer waren, über ihre Erlebnisse reden und so die Gesellschaft aufrütteln. Landesrätin Sara Schaar startet dafür eine eigene Kampagne.

Die Zahlen zum Thema Gewalt an Kindern sind schockierend. Bis zur Volljährigkeit erlebt jedes zehnte Kind sexuellen Missbrauch, jedes fünfte sexuelle Gewalt, jedes vierte körperliche Gewalt und jedes dritte psychische Gewalt. „Das besagen internationale und nationale Studien, sie gelten auch für Kärnten, in diesen Zahlen trifft sich die gesamte Welt“, seufzt Raphael Schmid, Leiter der Fachstelle Kinderschutz im Land Kärnten.

Kinder werden spät gehört
„Und 90 Prozent der Fälle bleiben unentdeckt und wenn sich Kinder an Erwachsene wenden, müssen sie das mehrmals tun, bis sie gehört werden“, weiß Landesrätin Sara Schaar.

Kinder müssen sich wehren können und gehört werden (Bild: redaktion kgrammer)
Kinder müssen sich wehren können und gehört werden

Entgegenwirken will man im Land nun mit der Kampagne „#ichbinESwert: Keine Gewalt an Kindern“. So werden Erwachsene, die in ihrer Kindheit Opfer von Gewalt waren, gesucht, um über ihre Erlebnisse zu sprechen. Schaar: Sie können ihre Geschichte auch anonym erzählen und sie als Video über verschiedene Kanäle verbreiten, damit möglichst viele Menschen erfahren, wie Betroffene mit ihrer Erfahrung umgegangen sind, wo sie Hilfe gefunden haben, oder was sie Betroffenen in ähnlichen Situationen raten.

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Mit der Kampagne wollen wir gemeinsam mit mutigen Menschen zeigen, dass Betroffene nicht allein sind!

Landesrätin Sara Schaar

„Es muss Routine werden, über Probleme zu sprechen, dann bekommen auch Kinder das Gefühl, gehört und ernstgenommen zu werden, dafür braucht es mutige Fahnenträger, die vorangehen, den Stein des Sprechens ins Rollen bringen“, ergänzt Schmidt.

Hinhören, Hinsehen, Handeln
„Die Beiträge sollen dazu beitragen, Bürger zum Hinsehen, Hinhören und Handeln anzuregen und die Gesellschaft für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren“, so Schaar. Erste Beiträge sind bereits eingelangt. Etwa von einer Frau, die als Kind sexuellen Übergriffen eines Verwandten ausgesetzt war. „Niemand glaubte ihr, bis sie sich selber die Schuld gab.“

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