Der freie Fall

Spektakulär: Europas größte Natur-Schaukel!

„Mega Dive“: Wie ein Kärntner Bergführer mit einer waghalsigen Idee eine der spektakulärsten Abenteuer-Attraktionen Europas schuf – die seit Jahren Adrenalin-Junkies im Lesachtal begeistert. 

Wer sich hier in die Tiefe stürzt, der braucht keine Achterbahn. Keine Kulisse aus Stahl und Kunststoff. Sondern nur ein Seil, eine Brücke – und außerdem sehr viel Mut. „Mega Dive“ heißt das spektakuläre Abenteuer. Im Kärntner Lesachtal, mitten wilder Natur, befindet sich die höchste natürliche Riesenschaukel Europas.

Ein waghalsiges Spektakel, entstanden aus einer Idee, die am Grund eines Grabens begann. Der bekannte und erfahrene Lesachtaler Bergführer und Abenteurer Peter „Pedro“ Unterluggauer stand am Boden des Grabens unterhalb der Podlaniger Brücke und entdeckte dabei Granatsteine in der Wand.

„Ich bin dann sofort hinauf zu den Steinen geklettert – und dann kam mir damals der Gedanke: Genau hier müsste man eine Schaukel bauen“, erzählt Pedro.

Bergführer Peter Unterluggauer hatte die Idee für die größte Natur-Schaukel Europas.
Bergführer Peter Unterluggauer hatte die Idee für die größte Natur-Schaukel Europas.(Bild: Wallner Hannes)
Vor jedem Schwung wird die Konstruktion überprüft – auch unter der Brücke.
Vor jedem Schwung wird die Konstruktion überprüft – auch unter der Brücke.(Bild: Wallner Hannes)
Regelmäßig prüft Peter die Seile, an denen die Schaukel aufgehängt ist.
Regelmäßig prüft Peter die Seile, an denen die Schaukel aufgehängt ist.(Bild: Wallner Hannes)
Vorbereitung ist alles.
Vorbereitung ist alles.(Bild: Wallner Hannes)

Acht Jahre lang tüftelte der Bergführer daraufhin an Genehmigungen, Konstruktion und Sicherheit. Was heute so spektakulär aussieht, ist das Ergebnis alpiner Präzision: Seilarbeit, Statik, Industrie-Kletter-Know-how, Vermessung und jede Menge Mut.

Der Graben wurde für die riesige Schaukel millimetergenau vermessen, die Aufhängung statisch berechnet, alles TÜV-zertifiziert. Und trotzdem bleibt es ein Abenteuer – das jedoch für jeden sicher erlebbar ist.

Die Podlaniger Brücke im Lesachtal
Die Podlaniger Brücke im Lesachtal(Bild: Wallner Hannes)
Zu Fuß geht es von der Straße hinunter in den Poldlaniger Graben.
Zu Fuß geht es von der Straße hinunter in den Poldlaniger Graben.(Bild: Wallner Hannes)
Peter bereitet die Schaukel vor.
Peter bereitet die Schaukel vor.(Bild: Wallner Hannes)
Bis zu vier Personen können gleichzeitig schaukeln.
Bis zu vier Personen können gleichzeitig schaukeln.(Bild: Wallner Hannes)

Ein Schwung ins Leere
Der Ablauf ist einfach – und gleichzeitig atemberaubend. Und die „Bergkrone“ hat die größte Schaukel-Europas ausprobiert. Drei bis vier Personen sitzen dabei in Paragleitergurten nebeneinander unterhalb der Schaukel, die selbst an einem 70 Meter langen Seil unter der Brücke hängt. Dann wird man über eine Seilwinde langsam zurückgezogen, das Seil gespannt – und schließlich können die Wagemutigen selbst den Schwung auslösen. Der Rest ist Physik. Und ein bisschen Wahnsinn.

1,6 Sekunden dauert es, bis die Schaukel 100 km/h erreicht. Die reine Fallhöhe beträgt dabei rund 20 Meter im freien Fall – bevor das Pendel den Schwung aufnimmt, dabei exakt 157 Meter Strecke zurücklegt und man unter der Brücke durch schaukelt. Einfach genial.

Der Moment des freien Falls :)
Der Moment des freien Falls :)(Bild: Wallner Hannes)
Unbedingt einmal ausprobieren
Unbedingt einmal ausprobieren(Bild: Wallner Hannes)

Ein Kraftakt – mitten in der Natur
Ganze 50 Meter tief stürzt man dabei in die Schlucht, umrahmt von steilen Wänden, Wald und den Felsen des Lesachtals. „Das Schlimmste sind die ersten Meter“, sagt Pedro. „Dann überlässt du dich einfach dem Moment.“

Die gesamte Konstruktion wiegt übrigens 700 Kilogramm. Errichtet wurde die Schaukel mit reiner Muskelkraft, Seiltechnik und viel Fingerspitzengefühl. Für Kräne oder Maschinen war kein Platz – die Brücke wurde bekraxelt, die Seile per Abseiltechnik befestigt. Pedro: „Wir wollten nichts Künstliches, keine Plattform, keine Show drumherum. Nur Natur, Fels, Luft und Adrenalin.“

Heute ist der „Mega Dive“ eine Attraktion für Kenner, aber auch Kinder und Familien, die in Kärnten urlauben und ein Nervenkitzel erleben wollen. Das Schaukeln ist nur auf Anmeldung und möglich. Der TÜV kommt am Beginn jeder Schaukel-Saison vorbei, alles wird kontrolliert. Aufhängungen, Material. „Sicherheit ist alles“, sagt der Erbauer. Und trotzdem – der freie Fall bleibt.

Die größte Natur-Schaukel ist und bleibt somit ein Geheimtipp mit Kultpotenzial.

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