Der Heimvorteil hielt sich in Grenzen. Deutschland erlebte gegen die Türkei in Berlin nicht nur die erste Niederlage unter Julian Nagelsmann, sondern auch ein gefühltes Auswärtsspiel. Am meisten Ilkay Gündogan, der von den türkischen Fans knallhart ausgepfiffen wurde.
Gündogan lief als Deutschlands Kapitän auf. Für die Türken ein Affront. Zumindest, wenn man deren akustisches Verhalten im Stadion richtig interpretiert. Kaum ein Ballkontakt, der nicht von einem gellenden Pfeifkonzert untermalt wurde. Und das fiel laut aus. Die türkischen Fans waren zu Zehntausenden ins Berliner Olympiastadion gepilgert.
Der Türkei verbunden
Ihr Unmut gegen Gündogan konnte offenbar auch nicht entkräften, dass der DFB-Kapitän im Vorfeld der Partie offensiv seine nach wie vor währende Verbundenheit mit der Türkei hervorgestrichen hatte. Er liebe das Essen und würde gerne seine Verwandten besuchen.
Gündogans Eltern stammen aus der Türkei. Er selbst wurde aber schon in Gelsenkirchen geboren. Sein Vater war ins Ruhrgebiet zum Arbeiten ausgewandert.
„Lethargisch, zu passiv“
Auch sportlich war es für Gündogan ein mittelmäßiger Abend. „Wir wurden zu lethargisch, zu passiv“, erklärte er im RTL-Interview. Die Zielstrebigkeit habe gefehlt, auch die Bewegung bei Ballbesitz. „Die Türkei macht die Tore nach unseren Fehlern.“
Matthäus: Ein Fehler
Apropos Fehler: Als solchen sah es RTL-Experte Lothar Matthäus übrigens, dass Gündogan mit Kimmich gemeinsam die Doppel-Sechs gab. Zu ähnlich seien die beiden Spieler einander, das könne nicht funktionieren. „Das hat man auch schon bei der WM gesehen“, so Matthäus.
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