Maremma

Thermen-Urlaub in Italien: Alles fliesst!

25.10.2023 10:56

Späte Sonne, heilsames Wasser, wohltuende Behandlungen - das alles finden Sie in der Maremma, dem südlichen Teil der Toskana. Italien pur und Gesundheitsurlaub, das ist wahrlich eine großartige Kombination!

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Etwa zwei Stunden Transfer vom Flughafen Rom-Fiumicino und etwa genauso lange von Florenz entfernt liegt Saturnia, ein kleines Städtchen auf einem Hügel, dessen Name auf den römischen Gott Saturn zurückgeht und das vor allem für eines bekannt ist: die Quelle mit heißem Thermalwasser.

Am Hauptplatz finden sich nicht nur alte Häuser, sondern auch einige ansprechende Lokale, etwa das I due Cippi, welches als das beste Steak-Restaurant Italiens gilt und in dem es sich empfiehlt, zeitgerecht zu reservieren.

INFOS

ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:
italia.it

EMPFEHLENSWERTE ADRESSEN:
Terme di Saturnia: www.termedisaturnia.it/de

ANGEBOT:
ab 350 € für ein Deluxe-Zimmer für zwei Personen. Inklusive: Frühstücksbuffet, unbegrenzter Zugang zu den Thermalquellen und den Thermalbädern, Sauna, Whirlpools, Fitnessraum, Tennisplatz, Golf Driving Range, Parkplatz Tageskarten ab 19 €, Day Spa ab 80 € (inkl. Behandlung wie z. B. Massage) Golf & Relax: 4 Nächte, Frühstück, 1 Abendessen, 2 Green Fees, usw. ab 865 €

RESTAURANT-TIPPS:
Ceccottino, Pitigliano: www.ceccottino.com
I due cippi, Saturnia: www.iduecippi.com

Die Besichtigung der reizenden Ortschaft ist übersichtlich und in einem kleinen Spaziergang gemütlich zu ergehen. Die Römer haben hier ihre Spuren hinterlassen, ist es doch an der einstigen Via Clodia gelegen. Die Porta Romana stammt aus dem Jahre 2 vor Christus, die Ruinen des „Bagno secco“ können besucht werden und geben Zeugnis davon, dass man schon damals das heiße Wasser schätzte.

So weit, so gut. Die Sensation, die den Ort seit der Antike weltbekannt gemacht hat, ist jedoch die unglaubliche Kraft der Thermalquelle, die etwa fünf Kilometer außerhalb und somit heute inmitten der Terme di Saturnia mit 500 Litern pro Sekunde (!) sprudelt. Das ist genug, um das berühmte Thermalbad mehrmals täglich wieder aufzufüllen. Der sichtbare Weg des Wassers beginnt also in der Therme – die sich in einen öffentlichen Bereich und in ein 5*-Resort gliedert – führt dann etwa zwei Kilometer weiter durch die Wiesen und ergießt sich schließlich über den Kalkstein, um dort die berühmten Wasserfälle zu bilden.

Die Cascate del Mulino sind die natürlichen Becken, die öffentlich zugänglich, kostenlos und sehr beliebt sind. Da das Wasser konstant warm ist, kann es das ganze Jahr über problemlos genutzt werden. Wer zeitig in der Früh kommt, hat eher die Chance, die natürlichen Pools vielleicht privat zu erleben

DAS WASSER IST EIN SCHATZ
Das Thermalplankton, das sich in der natürlichen Thermalquelle bildet, ist ein biogener Schatz, reich an Mineralien. Schwefel, kein Zweifel, das riecht man hier deutlich, gewöhnt sich jedoch daran.

In jedem Liter Wasser sind 2,790 g Mineralsalze sowie eine beträchtliche Menge an Gas, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid gelöst enthalten, steht auf der Homepage der Therme zu lesen. Man kann darin baden, damit inhalieren oder es trinken, die gesundheitsfördernden Eigenschaften klingen vielversprechend:

Starke Heilwirkung auf die Haut
Blutdrucksenkung
Unterstützung des Atmungssystems
Reinigung und Entgiftung für die Leber
Peeling-Funktion und tiefgehende antiseptische Wirkung
Reduzierung des Drucks auf das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege

Die angebotenen Programme sind vielfältig, können sowohl im Hotel als Kur oder auch im Day Spa gebucht werden. Es ist durchaus üblich, den Tag im Bademantel zu bestreiten.

Erst abends, wenn im Restaurant 1919 oder in der Trattoria gegessen wird, verändert sich der Kleidungsstil. Das Resort ist weitläufig, umfasst nicht nur die Therme mit den vielen Schwimmbädern, Kneippbecken, Whirlpools, Liegewiesen, es gibt auch einen Golfplatz, der ganz in die natürliche Landschaft integriert wurde und – wie könnte es in der Toskana anders sein – von den Zypressen dominiert wird.

Golf-Manager Procolo ist stolz, dass der Platz bio ist, was so viel bedeutet, als dass hier nichts Chemisches zum Einsatz kommt. Einmal in der Woche wird Thermalwasser zum Gießen verwendet, sonst war man im langen, heißen Sommer mit der Bewässerung sehr sparsam. Es handelt sich um einen 18-Loch-Meisterschaftsplatz (Par 72), der so angelegt wurde, dass er sich harmonisch in die toskanischen Hügel einfügt und natürliche Lebensräume bewahrt bleiben.

RELAXEN UND BESICHTIGEN
Das Wasser ist wohltuend, es ist eine Oase der Regeneration und Entspannung. Erholung findet auch der, der keine Behandlungen bucht und sich einfach auf die Ruhe, das Relaxen und die italienische Kulinarik beschränkt. Küchenchef Salvatore Quatro hat es sich zum Ziel gesetzt, unkomplizierte Aromen auf den Teller zu bringen. Um sich wohlzufühlen, braucht es eine ausgewogene Ernährung und natürlich Bewegung. Geführte Morgenspaziergänge werden angeboten, auch Yoga oder Wasser-Yoga stehen zur Auswahl.

Rom mit all seinen Sehenswürdigkeiten ist nicht weit, ebenso Florenz, aber noch näher ist Pitigliano, welches zu den schönsten Dörfern Italiens („Borghi più belli d’Italia“) zählt. Es liegt malerisch auf einem 300 Meter hohen Tuffsteinfelsen – zwischen steil eingeschnittenen Tälern und mit einem mittelalterlichen Stadtkern – und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.

Seit etwa 3300 Jahren ist der Ort bewohnt, wurde besonders von den Etruskern geprägt und wird auch „Klein Jerusalem“ genannt, weil hier im 16. Jahrhundert Juden Zuflucht vor Verfolgung und Vertreibung fanden. Montemerano und Sovana sind zwei weitere Bilderbuchortschaften in der Nähe. Wer gut essen möchte, findet in Italien an jeder Ecke beste Möglichkeiten – in Pitigliano ist das Restaurant Ceccottino ein kulinarischer Tipp, wo die Kulinarik stimmt und die Wirtin außerdem noch ausgezeichnet Deutsch spricht.