Der geplante "Pilotversuch" des Bundesheeres in der Obersteiermark war am Wochenende öffentlich geworden und sorgte seither für Spekulationen. Militärkommando-Sprecher Christian Fiedler erklärte nun, Verteidigungsminister Darabos habe die Weisung erteilt, dass die Seetaler Alpe von Ersatzmaßnahmen dieser Art auszusparen sei. Offenbar hätten Gespräche mit regionalen Politikern bewirkt, dass diese Option nicht mehr weiterverfolgt werde, so Fiedler.
"Sinnvolle Kooperation seit 1969"
Den Einsatz von Haftfreigängern, die vom Justizministerium nach bestimmten Kriterien in Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium ausgesucht würden, gebe es schon seit 1969, erklärte der Bundesheer-Sprecher weiters. Derzeit würden in vier Bundesländern - Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark - insgesamt 22 Häftlinge beim Heer eingesetzt, drei davon in der Steiermark. Diese Einsätze blieben nun auch unberührt, insgesamt habe sich die Kooperation als sinnvoll erwiesen, auch im Hinblick auf die Resozialisierung.
Leiharbeiter als Freigänger-Ersatz
Für den Truppenübungsplatz Seetaler Alpe - wo derzeit rund 100 Grundwehrdiener als Systemerhalter für die Betreuung der Anlagen, Küchendienst oder Sicherung des Sperrgebietes bei Schießübungen zuständig sind - würden nun, so Fiedler, andere Varianten geprüft. Möglich sei etwa die temporäre Verwendung von Leiharbeitern oder Arbeitskräften des regionalen landwirtschaftlichen Maschinenrings.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.