Alarm schlägt der SPÖ in Hornstein: Die Finanzlage des Ortes sei katastrophal, es gebe eine Rekordverschuldung. Der ÖVP-Bürgermeister wiederum gibt dem Land die Schuld.
Wie steht es um die Gemeindekasse in Hornstein? Wenn man SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Schmitl fragt, fällt die Antwort eindeutig aus: „Katastrophal“. Die Gemeinde habe mittlerweile keinen Handlungsspielraum mehr. Der Schuldenstand belaufe sich auf fast zehn Millionen Euro. „Eine gewaltige Summe für eine Gemeinde wie Hornstein“, meint Schmitl.
Misswirtschaft, Kostenexplosion
Ein Prüfbericht der Gemeindeaufsicht aus dem Vorjahr würde dies belegen. Die Prüfer hätten festgestellt, dass keine weiteren Finanzierungen mehr aufgenommen werden dürfen, solange bestehende Projekte nicht abgearbeitet sind. Die Gründe für den hohen Schuldenstand liegen laut dem Vizebürgermeister unter anderem an der Misswirtschaft, überteuerten 750-Jahr-Feierlichkeiten und einer Kostenexplosion beim Zubau der Volksschule.
Gebühren werden angehoben
Als Folge seien die Gebühren und Tarife heuer bereits zweimal angehoben worden. Eine dritte Anhebung stehe wahrscheinlich im Dezember bevor, meint Schmitl.
Hornstein fühlt sich bei Zuschüssen benachteiligt
ÖVP-Bürgermeister Christoph Wolf sieht den Bericht der Gemeindeaufsicht anders: Hornstein sei ein gutes Zeugnis ausgestellt worden. Allerdings habe er die Gemeinde von seinem SPÖ-Vorgänger mit 7 Millionen Euro Schulden übernommen. „Hätten wir diesen Schuldenrucksack nicht, würden wir jetzt besser dastehen“, so Wolf. Zudem würde Hornstein deutlich weniger Bedarfszuweisungen vom Land erhalten, als andere, SPÖ-regierte Gemeinden. „Wir bekommen nur den Sockelbetrag.“
„Budget gut im Griff“
Zu den Gebühren erklärt Wolf, dass diese jedes Jahr der Inflation entsprechend erhöht würden. Die Kanalgebühren werde man noch anpassen, da der Beitrag des Ortes für die Kläranlage steige. Trotz des schwierigen Umfelds habe man das Budget gut im Griff und biete den Bürgern ein hohes Maß an sozialen Leistungen sowie Infrastruktur, so der Ortschef.
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