Schildern Odyssee

35 “Costa-Österreicher” sind wieder daheim

Österreich
02.03.2012 09:29
35 der 97 Österreicher, die sich an Bord der im Indischen Ozean havarierten "Costa Allegra" befunden hatten, sind wieder sicher in der Heimat. Sie landeten Freitag früh - vier Tage nach dem Brand auf dem Kreuzfahrtschiff - am Flughafen Wien-Schwechat. Zwei Heimkehrerinnen zeigten sich in den Gesprächen mit Journalisten relativ entspannt. Das größte Problem an Bord sei der Ausfall der Sanitäranlagen gewesen. Dennoch sprach eine Zeugin gar von "Lynch-Plänen" gegen den Kapitän.

Sie werde auf jeden Fall wieder Schiffsreisen unternehmen, machte etwa Micheline Bauma aus Lichtenau klar. Panik an Bord der "Costa Allegra" habe es "absolut nicht" gegeben. "Wasser und die Toiletten" seien die Probleme gewesen. Alles andere bezeichnete die Waldviertlerin sogar als "ganz normal". Geschlafen hätten die meisten Passagiere an Deck. Die Kabinen seien wegen der Hitze nach dem Ausfall des Stroms "unbrauchbar" gewesen. Von Schlägereien oder Tumulten habe sie nichts mitbekommen.

"Wollten Kapitän lynchen"
Die "chemische Situation", die "Dunkelheit" unter Deck und "mangelnde Information" nannte Ex-Passagierin und "Krone"-Autorin Sigrid-Maria Größing (Bild) aus Großgmain bei Salzburg als Probleme. Bei der Ankunft auf den Seychellen sei man sich "letztlich gerettet" vorgekommen. Schon vor ihrer Ankunft in Wien hatte Größing der "Krone" erzählt, dass die Situation an Bord so schlimm gewesen sei, dass "manche Passagiere" den Kapitän "regelrecht lynchen" wollten. Am Flughafen ergänzte sie nun, dass sich der Kapitän nur ein Mal unter den Leuten gezeigt habe - "öfter wäre möglicherweise gefährlich gewesen".

Auch Passagier Franz Mayer aus Koblenz hatte der "Krone" ein schlimmeres Bild geschildert als etwa Frau Bauma aus dem Waldviertel: Als nach dem Feuer auf dem Schiff auch noch der Stromgenerator ausgefallen sei, "brach Panik aus". "Wir waren alle so weit, in die Rettungsboote zu steigen."

"Frau in Teich gestürzt"
Der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, erklärte am Flughafen, dass an Bord der "Costa Allegra" keine Österreicher verletzt worden seien. Zwei kleine Zwischenfälle habe es nach der Ankunft auf den Seychellen gegeben. Eine Frau sei kollabiert, eine weitere in einen kleinen Teich gestürzt. Letztere habe sich dabei eine Wunde an einem Bein zugezogen. Die Verletzung musste versorgt werden. Die Dame habe dann die Heimreise angetreten. Die andere habe - schon vor dem Kollaps - das Angebot der italienischen Reederei Costa Crociere angenommen, auf den Seychellen zu bleiben.

Die "größte Herausforderung" im Zusammenhang mit der Havarie sei das Kommunikationsloch gewesen, so Launsky-Tieffenthal. Reisende hätten berichtet, der "unangenehmste Moment" an Bord sei "der erste" gewesen. Es sei "dunkel" und Familien sowie Ehepaare seien zunächst teilweise getrennt gewesen. Letztlich seien "alle froh, gesund in Österreich zurück" zu sein.

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