Minus bei Werbung

ORF weiter im Sparmodus ++ Kritiker am Pranger

Österreich
01.03.2012 19:10
Der ORF muss weiter auf die Kostenbremse steigen. Zusätzlich zu den bereits geplanten Personaleinsparungen von 15 Millionen Euro sind beim Staatsfunk aufgrund schlechter Prognosen bei den Werbeeinnahmen wieder Kürzungen angesagt. Im Jänner und Februar lag der ORF in punkto Werbung sieben Prozent unter Plan. Hält dieser Trend an, beläuft sich das Minus gegenüber dem Finanzplan auf 16,5 Millionen Euro. Bei der Sitzung des Stiftungsrates am Donnerstag kündigte Generaldirektor Alexander Wrabetz außerdem an, härter gegen Diffamierungen aus dem eigenen Haus vorzugehen.

"Der ORF steht auf der Kostenseite vor sehr großen Herausforderungen", resümierte Wrabetz, der trotzdem das Programmbudget für ORF III von 2,5 auf drei Millionen Euro erhöhen will. Kurzfristig will der öffentlich-rechtliche Sender dem voraussichtlichen Defizit mit Nichtnachbesetzungen, Umschichtungen im TV-Programm sowie der Sperre von Reserven in einzelnen Budgets entgegenwirken. Neue Regelungen will die ORF-Geschäftsführung außerdem bei den Kollektivverträgen.

Immerhin konnten Wrabetz und der Kaufmännische Direktor Richard Grasl dem Stiftungsrat 11,4 Millionen Euro Gewinn für das Jahr 2011 präsentieren. Der ORF stehe sowohl wirtschaftlich wie programmlich als auch technologisch besser da denn je, so Wrabetz. "Das Jahresergebnis zeigt, dass der ORF gut gerüstet ist, um auch die schwierigen kommenden Jahre positiv zu bewältigen", so Grasl.

Zoff wegen interner Kritik
Zuletzt hatten laut Wrabetz "diverse rufschädigende öffentliche Wortmeldungen" von ORF-Mitarbeitern für Unmut gesorgt. "Wir wurden vom Stiftungsrat aufgefordert, härter gegen Verleumdungen aus dem eigenen Haus vorzugehen", so der ORF-Chef. Konstruktive Kritik sei weiterhin erlaubt, allerdings müsse die permanente Diffamierung des Unternehmens und seiner Gremien gestoppt werden, erklärte die Stiftungsratsvorsitzende Brigitte Kulovits-Rupp.

Programmneuerungen ab Herbst
Ein umfangreicher - nämlich vierstündiger - Punkt auf der Tagesordnung der Stiftungsräte war das Programm. Hier hatte TV-Direktorin Kathrin Zechner ihren ersten großen Auftritt. Details zu Programmplänen gibt es aber nach wie vor nicht. Bis Juni soll Zechner ein neues Programmschema erarbeiten, das voraussichtlich in der Sitzung Ende Juni im Gremium beschlossen wird. Ab Herbst sollen die Programmneuerungen dann sichtbar sein.

Kritik an RTR-Studie
Hinsichtlich der RTR-Studie, die am Dienstag veröffentlicht worden war und die ORF eins Unterhaltungslastigkeit attestiert hatte, betonte Wrabetz, er habe Rückendeckung durch den Stiftungsrat bekommen. Es sei inakzeptabel von der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH, die vom ORF mit 2,6 Millionen Euro unterstützt werde, ohne Auftrag ein solches Scheingutachten zu erstellen.

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