Fight-Night-Comeback

K.o. nach 27 Sekunden: „In Depressionen verfallen“

Sport-Mix
13.09.2023 05:30

27 Sekunden hatte sein letzter Auftritt vergangenen Dezember auf der Bounce Fight Night gedauert - dann war Schluss: Stehend K.o.! Am 16 September feiert Sergio „Xerxes“ Odabai sein Comeback. Und machte in der Zwischenzeit eine schwere Phase durch.

„Ich bin schon in Depressionen verfallen“, gab Odabai sportkrone.at beim Besuch im Boxclub Einblicke in seine Psyche nach dem blitzartigen Knock-Out. Während einer einmonatigen Auszeit halfen ihm Verlobte Kesha, Manager, den er kurioserweise nach der Niederlage gefunden hat, und Mentalcoach („Meiner Meinung nach braucht den ein jeder Sportler. Es gibt viel Sachen, die man verdrängt und die dann im Unterbewusstsein, das Problem sind“) aus seinem Tief.

Nach sechs Monaten stand er dann bei einer Veranstaltung in den Sofiensälen wieder im Ring: „In den ersten Kampf bin ich mit Druck reingegangen, weil man an das stehende K.o. denkt. Ich habe schon die Angst gehabt, dass das wieder passiert.“ Die ersten beiden Runden hatte der 26-Jährige auch abgeben müssen, ehe er sich in Runde vier den Knock-Out geholt hatte. „Dann war ich drin, das Selbstbewusstsein wieder da. Beim zweiten Kampf habe ich mir das K.o. gleich in der zweiten Runde geholt“, geht’s nun wieder bergauf.

Sergio Odabai im Wordrap

  • Wäre ich nicht Boxer, wäre ich: Fußballer
  • Auf dieses Essen freue ich mich nach dem Gewichtmachen am meisten: Nutella
  • Diese Trainingsübung hasse ich am allermeisten: Intervall-Schnurspringen
  • Mein absoluter Traumgegner wäre: Mike Tyson
  • Mit einer Siegerprämie von einer Million würde ich: Eine Eigentumswohnung kaufen

Rückkehr an Schicksalsort
Doch zurück zu seinem Blitz-K.o.: „Nach dem ersten Schlag war ich schon komplett weg. Um ehrlich zu sein, weiß ich nur, dass ich ihn einmal getroffen habe, danach kann ich mich an nichts erinnern. Erst wieder, als ich in meiner Ecke war und mir die Handschuhe ausgezogen wurden. Ich habe meinen Trainer gefragt, was passiert war - und er hat gesagt, dass ich K.o. gegangen bin. Als ich’s mir in der Wiederholung angeschaut habe, war ich ehrlicherweise schon geschockt.“ Im Videostudium war der Fehler dann auch rasch ausgemacht: „Ich habe mich gedreht und genau in dem Moment bin ich in seinen Haken rein, der mich am Hinterkopf getroffen hat. Das war der Auslöser. Ab da hat dann mein Unterbewusstsein übernommen.“

Nun kehrt er im Hotel InterContinental an seinen Schicksalsort zurück. Gegner wird der in Deutschland lebende Chinese Seiran Engel sein. Mit seinen 30 Jahren hat er 21 Profikämpfe (5 Siege, davon zwei per K.o., 14 Niederlagen, zwei Unentschieden) in den Fäusten. Für Odabai hingegen wird es der achte Kampf (sechs Siege, drei per K.o., eine Niederlage) auf diesem Niveau. Dank Mentalcoaching ist das Vergangene zwar abgehakt, Vorsicht ist dennoch geboten, auch weil Engel ein wenig an Yuri Zanoli, den Odabai-Bezwinger vom Dezember, erinnert. „Er liegt mir nicht, aber ich bin zuversichtlich, im Boxen kann immer etwas passieren. Ich habe ja schon so meine Erfahrungen mit Schwingern. Aber vom Stil her ist er nicht vergleichbar mit dem Italiener, weil der gleich von Anfang an Druck gemacht hat und sich drauf eingestellt hat, dass ich ein langsamer Starter bin“, verspricht er seinen Fans einen „geilen Kampf“.

„Lieblingsthema“ abspecken
Dafür wird umso härter trainiert: In der Früh gibt’s das Medizinballprogramm (für die Schlaghärte) und Läufe, am Nachmittag steht das Sparring an. Trainer Daniel Nader muss dabei aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung etwas kürzertreten: „Der Trainer ist die Stütze eines jeden Athleten. Anfangs war’s schon schwer, war eine Gewöhnungssache, weil er oftmals nicht da war und ein anderer übernommen hat. Wir Profis haben derzeit keinen festen Trainer, was schwer ist. Daniel muss durchhalten und durchbeißen.“

In der Kampfwoche steht die Gewichtsregulation im Vordergrund. Sein „Lieblingsthema“, ist er doch bekannt dafür, immer besonders viel abspecken zu müssen: „Ich bin für den Kampf um eine Gewichtsklasse aufgestiegen, weil die 61,2 Kilogramm (kämpft jetzt mit 63,5 Halbweltergewicht, Anm.) echt schwer zu erreichen waren diesmal. Ich habe noch gute vier Kilo Übergewicht."

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