Fast neun Monate nach dem tödlichen Unfall des italienischen Ex-Radprofis Davide Rebellin ist ein deutscher Lkw-Fahrer an Italien ausgeliefert worden.
Der Deutsche, der mittels europäischen Haftbefehls gesucht worden war und im Juni einige Tage in Untersuchungshaft in Münster verbracht hatte, soll in ein Gefängnis in der norditalienischen Stadt Vicenza eingeliefert werden, wie italienische Medien übereinstimmend berichteten.
Unterlassene Hilfeleistung
Der Lkw-Fahrer soll den 51-jährigen Rebellin am 30. November in Norditalien mit seinem Sattelschlepper bei einer Ausfahrt erfasst und tödlich verletzt haben. Laut italienischen Polizeiangaben hätten Auswertungen von Überwachungskameras, Zeugenaussagen sowie gemeinsame Ermittlungen mit Behörden in Österreich, Slowenien und Deutschland ergeben, dass der Fernfahrer in den Unfall verwickelt war. Zudem wurde festgestellt, dass der Mann nach dem Unfall ausstieg, sich dem am Boden liegenden Rebellin näherte, dann aber wegfuhr. Ihm wird nun Tötung im Straßenverkehr sowie unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Am 14. Juli hatte der Rechtsanwalt des Lkw-Fahrers bei einem Gericht in Venedig Beschwerde gegen die von der Staatsanwaltschaft Vicenza angeordnete Untersuchungshaft eingelegt. Die Verteidigung hatte zwei Möglichkeiten vorgeschlagen: Entweder die Aufhebung der Haft oder ersatzweise einen Hausarrest mit elektronischer Fußfessel in einer vom Gericht bestimmten Einrichtung. Denn laut der Verteidigung bestehe keine Fluchtgefahr für den 63-Jährigen.
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