Die Koralmbahn bringt viele Vorteile, entlang der Strecke musste aber auch Natur weichen. Auf Ausgleichsflächen, wie in der Brenndorfer Bucht, tummeln sich nun seltene Vögel.
Vogelgezwitscher, Ruhe und immer wieder ein Fotograf, der sich leise positioniert, um einen Blick auf die neuesten Bewohner zu erhaschen: So kann man sich die Brenndorfer Bucht unweit von St. Kanzian vorstellen. Die ökologische Ausgleichsfläche ist eine ganz besondere Naturruhezone, die von ÖBB und Verbund geschaffen wurde.
26 Hektar große Ersatzfläche
„Da durch den Bau der Koralmbahn die Seidendorfer Teiche keinen Lebensraum für Vögel, Amphibien und Fische mehr bieten, musste ein Ersatz her“, erklärt Werner Petutschnig, Sachverständiger für Naturschutz beim Land Kärnten. 26 Hektar groß ist die Fläche, die nun Kinderstube für Jungfische und Brutplatz für seltene Vogelarten ist.
Funktionieren kann das nur, solange die Tiere sich in Ruhe ausbreiten können. „Deswegen darf natürlich nicht gefischt werden, Hunde müssen an die Leine, und bestimmte Bereiche sollen auch nicht zu Fuß erkundet werden“, erklärt der Naturschützer. Das Gebiet wird laufend erweitert, um weitere besondere Tiere anzulocken. Wird der Stausee abgesenkt, gibt es einen Damm, der die Flach- und Tiefwasserzonen, Tümpel und Steininseln schützt.
Erstmalige und seltene Sichtungen
Einzigartig ist die Brutwand für eine Uferschwalben-Kolonie. In der Brutzeit im Frühjahr wuselt es regelrecht vor gefiederten Besuchern – und menschlichen! Denn die Bucht ist beliebtes Ziel für Ornithologen aus ganz Österreich. Viele Tiere sind in Kärnten neu zugezogen. „Wir haben hier erstmals einen Küstenreiher-Hybrid gesichtet“, so der Experte.
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