Bei den ersten zwei Konzerten der Band Rammstein in Berlin überraschte das Gesicht der Band, Till Lindemann, mit neuen Liedzeilen, in denen scheinbar die im Raum stehenden Anschuldigungen gegen ihn angesprochen werden.
Bei dem Lied „Ohne Dich“, in dem es normalerweise heißen sollte: „Und die Vögel singen nicht mehr“, schallte am Sonntag im zweiten Refrain die Zeile „Und die Sänger vögeln nicht mehr“ durchs Stadion.
Am Samstag hieß es im Lied „Angst“ nicht mehr wie gewohnt: „Alle haben Angst vorm schwarzen Mann“, sondern „Alle haben Angst vor Lindemann“. Aufnahmen der Neuinterpretationen sind auch auf YouTube zu finden.
Wegen der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann war es bereits am Samstag vor dem ersten der insgesamt drei Berliner Konzerten zu Protesten gekommen. Vor dem Olympiastadion forderten Aktivisten ein Verbot der Konzerte. Am Sonntag war ein Spruchband „Keine Bühne für Täter“ am Rundgang um den Stadionbau zu sehen.
Vorwürfe zurückgewiesen
Mehrere Frauen haben - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es demnach auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.
Lindemann weist die Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten „mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“
Keine bekannten Anzeigen bisher
Zwar hat die Staatsanwaltschaft Berlin - dazu ist sie bei Verdacht auf eine Straftat verpflichtet - ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet, jedoch hat bislang keine der Frauen Anzeige erstattet. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.
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