2018 im Gemeinderatswahlkampf von Georg Willi thematisiert, könnte es bald tatsächlich ernst werden mit einer neuen Brücke über den Inn von der Markthalle nach Mariahilf. Sie wäre Herzstück eines neuen, attraktiven Marktviertels am Inn.
Nicht mehr in dieser, aber in der nächsten Periode könnte die Stadt das neue Marktviertel von der Uni- bis zur Innbrücke in Angriff nehmen. Die Einigkeit dafür, um nicht zu sagen Begeisterung der Stadtpolitik, ist jedenfalls vorhanden, wie sich am Montag bei der Präsentation einer städtebaulichen Studie zeigte.
Stadt mal kein Bittsteller bei Privateigentümern
Der größte Vorteil dabei: Die Stadt ist selbst größter Grundeigentümer in diesem Bereich, ihr gehören 23.500 Quadratmeter innerstädtischer Flächen direkt am Innufer. Ein Millionenschatz, der demnächst gehoben werden kann, wenn die Landespolizeidirektion in das neue Sicherheitszentrum in der Kaiserjägerstraße übersiedelt. Das ist für 2025 geplant. Ende 2024 endet der Pachtvertrag für die desolate Markthallengarage, in der Markthalle sind die Mietverhältnisse mit 2027 befristet.
Der Wunsch in Innsbruck, den Fluss wie in Italien von einer Brücke aus erleben zu können, ist riesengroß. Aber: Der Inn ist ein Wildfluss.
Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne)
Erstes Baufeld sicher Areal der Landespolizeidirektion
Nachnutzungskonzepte sind noch nicht konkret. Fix scheinen bisher nur zwei Tiefgaragen jeweils an den Enden, ein Projekt „Leistbares Wohnen“ auf dem Areal der Polizei und ein Hotel anstelle der Markthallengarage aus den 1960er-Jahren – das wäre zumindest der Wunsch von Wirtschafts-StR Christine Oppitz-Plörer. FP-Vize-Bürgermeister Markus Lassenberger würde hier ein „Rathaus 2“ sehen.
Markthalle unter Denkmalschutz
Die Westseite der Markthalle steht unter Denkmalschutz, die Ostseite sei baulich schlecht, wie BM Willi ausführlich erläuterte: „Es muss auch geklärt werden, wie der Marktbetrieb während potenzieller Sanierungsarbeiten aufrechterhalten werden kann.“
Autofreie Zonen und viel Platz für Spaziergänger
Das neue Marktviertel soll jedenfalls eine neue Aufenthaltsqualität in der Stadt ermöglichen: „Flanieren am Inn, Verweilen auf einer neuen Brücke mit Blick auf das Wasser, Events, Gastronomie, Einkaufen, Sitzmöglichkeiten an der Promenade ohne Konsumzwang – das Marktviertel könnte ein Ort sein, an dem wir die Vielfalt unserer Stadt leben und genießen“, fasste BM Willi zusammen. Der Inntalradweg bekommt eine neue Route.
Anhebung im Hochwasserfall
Herzstück soll die neue Brücke über den Inn zum Mariahilfpark darstellen, zu der sich ebenfalls alle Fraktionen bekennen. Sie soll im Hochwasserfall angehoben werden können, in der Mitte eventuell ein überdachtes Café bieten. Auch ein Name zirkuliert bereits umher – jener von Innsbrucks Partnerstadt Sarajevo. Nächster Schritt ist nun, die Kosten für die Brücke auszuloten.
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