Werner Berg hat seinen Enkel Harald Scheicher in die Welt der Kunst geführt. Das Erbe beschäftigt den Völkermarkter seit gut 40 Jahren: Er verwaltet, kuratiert - und malt selbst. Dafür hat er sich sogar ein Atelier ins Auto bauen lassen.
Werner Berg – ein künstlerisches Erbe, das ein ganzes Leben lang begleitet, nie loslässt! Dies hat Harald Scheicher (63), der seit dem Tod seines Großvaters im Jahr 1981 am Rutarhof dessen künstlerischen Nachlass verwaltet, im Griff: „Der Großvater hat es, glaube ich, so gewollt. Aber es war schon eine große Magie, so jung – mit knapp 22 Jahren – in diese neue Rolle des Kunstkenners hineinzuwachsen.“
In der ersten Zeit wurde er von seiner Mutter Hildegard und Berg-Freunden unterstützt. Seit mehr als 40 Jahren übt der Völkermarkter, der mit Leidenschaft praktischer Arzt ist, die Kuratoren-Tätigkeit im Bleiburger Werner Berg-Museum aus. „Mittlerweile habe ich mindestens 50 Berg-Ausstellungen kuratiert. Es bereitet mir immer viel Freude.“
Und Scheicher hat vor allem dafür gesorgt, dass die Werke des Künstlers auch namhafte Ausstellungshäuser in ganz Europa erobern. „Ich habe die Werke ja quasi von meiner Kindheit an gekannt und laufend studiert.“
Ein volles Wartezimmer
Eine Woche ist für den Mediziner rasch herum: „Ich habe als Arzt mit vielen schweren Aspekten des Lebens, mit Krankheit und Tod zu tun - beinahe täglich. Dabei trage ich große Verantwortung.“ Ein volles Wartezimmer, Hausbesuche, das Werner Berg-Museum und die eigene Kunst: „Gerade diese Erfahrung schärft den Blick auf die Schönheit dieser Welt, die ich, so wie ich sie empfinde, mit meinen Bildern festhalten darf.“ Seit 50 Jahren malt der Völkermarkter selbst. „Das ist für mich Erdung, Bodenhaftung, Verbindung mit Menschen. Zu malen macht glücklich.“ Scheicher, der selbst auf zahlreiche Ausstellungen zurückblicken kann, schafft jährlich etwa 100 Ölbilder. Seine große Leidenschaft sind Landschaftsbilder aus Kärnten.
Ein rollendes Atelier
Auch ein Urlaub ist ohne die Malerei nicht möglich: „Ich habe mir ein Atelier im Auto eingerichtet. Damit kann ich überall hinfahren und malen, wo es mir gefällt. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich mir über diese kostspielige Leidenschaft keine Gedanken machen muss.“ Sein Atelier mit traumhaftem Blick auf den Stausee hat er erst kürzlich vergrößern lassen: „Es gibt so viele Werke, dafür brauche ich Platz.“
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