Eine gemütliche Tour für Wanderer und Mountainbiker führt vom Muttersberg im Bezirk Bludenz über den Tiefenseesattel bis zur Alpe Els. Dort lohnt sich ein Einkehrschwung.
Unterhalb der Gamsfreiheit inmitten einer grünen, idyllischen Berglandschaft liegt die Alpe Els. Die Tour dorthin eignet sich gleichermaßen für Wanderer wie für Mountainbiker. Startpunkt ist bei der Bergstation der Muttersbergbahn (Bludenz). Von dort folgt man dem Wegweiser in Richtung Tiefenseesattel. Ein Güterweg führt in leichter Steigung bis dorthin. Die Strecke lässt sich an bestimmten Abschnitten abkürzen, die Pfade sind ausgeschildert aber etwas schwieriger zu gehen als der Hauptweg und nicht bike-tauglich.
Natürliche Vielfalt der Bergwiesen
Am Tiefenseesattel angekommen passiert man zunächst die Rinderalpe Tiefensee. Bereits hier bietet sich die Möglichkeit, auf ein erfrischendes Getränk einzukehren. Dabei hat man einen schönen Weitblick in Richtung Walsertal. Der Weg zur Alpe Els zweigt nun rechter Hand ab, quert einen Hang und führt danach fast eben bis zum Ziel. Besonders schön in diesem Gebiet ist die natürliche Vielfalt der Bergwiesen im Juni. Hier blühen Gelbes Sonnenröschen, Knabenkraut, Gemeine Akelei, Sterndolde und Disteln, um nur einige Beispiele zu nennen.
Typ: einfache Alpwanderung / Bike-Tour
Startpunkt: Bergstation Muttersbergbahn, Bludenz
Aufstieg: 329 Höhenmeter (ohne Elser Fürkele)
Dauer: rund dreieinhalb Stunden (zur Alpe und retour)
Ausrüstung: Bergschuhe mit guter Profilsohle, Sonnen- und Regenschutz, Tagesrucksack, Getränk, eventuell Wanderstöcke
Einkehrmöglichkeiten: Alpengasthof Muttersberg, Alpe Tiefensee, Alpe Els
öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 501 von Bahnhof Bludenz bis Oberdaneu/Seilbahn Muttersberg
Auf solchen Magerwiesen finden auch zahlreiche Insekten Nahrung, darunter verschiedene Falter. Einer, den man in gebirgigen Lagen öfter begegnet, ist der Rundaugen-Mohrenfalter aus der Unterfamilie der Edelfalter. Die Tiere erreichen eine Flügelspannweite von 32 bis 40 Millimeter, die Flügeloberseiten sind dunkelbraun gefärbt und weisen jeweils drei bis fünf gelbe, unterschiedlich große Augenflecken mit weißem Kern auf. Die Falter bevorzugen sonnige Waldränder, Berg- und Streuwiesen, sind aber auch in Randbereichen von Mooren und feuchten Wiesen in Höhenlagen bis zu 2300 Metern zu finden.
Österreichweit kommt der Rundaugen-Mohrenfalter hauptsächlich in den Alpen vor, im Alpenvorland ist er selten geworden. Die Raupen dieser Art überwintern fast völlig ausgewachsen und verpuppen sich erst im darauffolgenden Frühjahr, manchmal kommt es sogar vor, dass die Raupe zweimal überwintert. Die Falter fliegen von Mitte Mai bis circa Mitte Juli, häufig findet man sie auch auf Disteln oder Dost sitzend.
Über die genauen Ernährungsgewohnheiten der Tiere ist allerdings noch wenig bekannt. Bei einer Wanderung im Gebiet Muttersberg wird man unterwegs garantiert auf den ein oder anderen Vertreter dieser Art treffen. Bei der Alpe Els endet die Bike-Strecke. Wer weiter hinaus möchte, der muss ab nun zu Fuß gehen. Für jene, die noch genug Energiereserven haben, lohnt sich beispielsweise ein zusätzlicher kurzer Aufstieg von rund 45 Minuten bis zum „Elser Fürkele“. Der Weg ist nicht viel begangen und es wartet eine tolle Aussicht auf das Rätikongebirge sowie hinab ins Tal.
Einst wurde hier in „drei Stufen“ gewirtschaftet
Zurück bei der Alpe kann man auf eine Stärkung einkehren und dabei die verschiedenen, hausgemachten Schmankerln verkosten. Retour geht es auf demselben Weg bis zur Gondelstation. Bereits von der Terrasse des Berggasthofs bietet sich eine schöne Aussicht über den Talkessel, den Rätikon, bis in die Silvretta und zum Alpstein.
Die Große Sterndolde ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe zwischen 30 und 100 Zentimeter erreichen kann. Ihre sternförmigen Hüllblätter täuschen eine einzige große Blüte vor, was für Doldenblütler ungewöhnlich ist. In Europa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet dieser Pflanze von Spanien über den Balkan bis zum Kaukasus. In den Alpen ist die Sterndolde häufig auf Höhen von bis zu 2000 Metern anzutreffen. Als Standorte bevorzugt sie feuchte, kalkhaltige Lehmböden, Bergwiesen und Hochstaudenfluren. Wegen ihrer hübschen Blüten wird die Pflanze auch im Gartenbau genutzt. In der Volksheilkunde fand sie früher bei Erkrankungen der Atemwege, Blutungen im Magen-Darm-Trakt sowie als Wundheilmittel Verwendung.
Das auf rund 1400 Metern Seehöhe gelegene Gebiet ist nach dem Familiennamen „Muther“ benannt und war bereits im 14. Jahrhundert von den Walsern bewohnt. Einst wurden hier Höfe in der charakteristischen Dreistufenwirtschaft geführt, bis 1969 der letzte verbliebene Bergbauer ins Tal zog.
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