Ex-ÖFB-Boss Gerhard Milletich lobt Rangnick und seine Nachfolger. Im Präsidium regieren persönliche Eitelkeiten.
Österreichs 2:0 gegen Schweden verfolgte Gerhard Milletich nur daheim vorm TV: „So weit bin ich noch nicht. Aber meine Tochter, meine Leute waren im Stadion. Ich habe seit über 20 Jahren bezahlte VIP-Karten beim Nationalteam, da gibt es ja eine enge Bindung.“
Das hat sein Bauchfleck im Verband nicht geändert. Im Jänner war Milletich unter öffentlichem Druck als ÖFB-Präsident zurückgetreten. Über die „Inseraten-Affäre“ gestürzt. Auch an der „eigenen Kommunikation mit Kollegen“ gescheitert. Jetzt nutzte er die wieder gewonnene Zeit für seinen Verlag und Herzensklub Parndorf. Aber die Entwicklung des Teams freut ihn: „Es ist eine Euphorie entstanden. Rangnick hat viel bewegt. Geht nicht gibt’s nicht - das spielt es bei ihm nicht. Die Spieler tragen seine Ideen mit. Ich bin überzeugt, dass wir, also das Team, es schaffen werden.“
Wobei der Coup mit Ralf Rangnick ja in Milletichs Ära fiel - womit er sich nicht schmückt: „Da war Salzburgs Manager Freund federführend, er hat die wichtigen Schritte gesetzt.“ Wovon im ÖFB nicht alle überzeugt waren: „Die Bestellung war nicht einstimmig. Da gab es einen Landespräsidenten, der gesagt hat, dass er für ihn nicht wählbar ist. Er hat dann einfach den Raum verlassen.“
Umso mehr gibt es von Milletich Lob für Johann Gartner, der im letzten halben Jahr interimistisch die Präsidenten-Agenden führte: „Er hat es perfekt gemacht, professionell abgewickelt. Kompliment.“
„Immer gegen alles“
Am 8. Juli übernimmt jetzt Klaus Mitterdorfer das prestigeträchtige Ehrenamt an der ÖFB-Spitze: „Ich traue ihm zu, dass er den Verband langfristig führt. Aber er muss die unterschiedlichen Strömungen im Präsidium bewältigen. Es gibt da Personen, die immer gegen alles sind.“ Etwa auch gegen das geplante Trainingszentrum in Aspern. Obwohl Bund und Stadt Wien zwei Drittel, also 50 Millionen, des 75-Millionen-Projekts tragen. Das hat noch Milletich mitausverhandelt.
Der 67-Jährige wird als Fan weiter am Ball bleiben, Mitterdorfer wünscht er, dass „er das Gremium eint. Es sollte wieder um Inhalte, den Fußball, nicht um persönliche Eitelkeiten gehen.“
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