Google wird in Zusammenarbeit mit sechs deutschen Partnern eine Videokampagne starten, um Fehlinformationen und Manipulationsversuche im Internet zu bekämpfen. Die Aufklärungsvideos sollen in den kommenden Wochen und Monaten auf der Google-Videoplattform YouTube sowie auf Facebook und Instagram - die zum konkurrierenden Meta-Konzern gehören - zu sehen sein.
Die Videos sollen nicht spezifische Vorurteile - wie etwa Vorurteile gegenüber ukrainischen Flüchtlingen oder konkrete Falschnachrichten - behandeln, sondern im Allgemeinen auf drei verschiedene Manipulationstechniken hinweisen.
Dekontextualisierung und Panikmache
In den Videos wird dabei eine Manipulationstechnik gezeigt, bei der Texte oder Bilder absichtlich aus dem Zusammenhang gerissen oder unvollständig dargestellt werden („Dekontextualisierung“). Ein weiteres Video warnt vor Panikmache, bei der beispielsweise reißerische Wörter wie „dramatisch“ oder „extrem“ in Überschriften verwendet werden, um emotionale Reaktionen hervorzurufen.
Eine weitere Manipulationstechnik besteht darin, absichtlich von einem Thema abzulenken. Das Video empfiehlt, sich nicht auf plötzliche Themenwechsel oder die Frage „Aber was ist mit...?“ einzulassen und das Gespräch auf das ursprüngliche Thema zurückzuführen.
Die Kampagne* basiert auf Untersuchungen von Psychologen an den britischen Universitäten Cambridge und Bristol, die ein Konzept der Vorbeugung von Fehlinformationen („Prebunking“) entwickelt haben. Dabei sollen Zuschauer dafür sensibilisiert werden, dass vermeintlich neutrale Informationen nur dazu dienen, Menschen etwas vorzugaukeln, was nicht der Wahrheit entspricht.
*Die inhaltlichen Details der Kampagne wurden gemeinsam mit den Partnerorganisationen Correctiv, Alfred Landecker Stiftung, Amadeu Antonio Stiftung, Das NETTZ, klicksafe und den Neuen Deutschen Medienmachern erarbeitet. Das Konzept unterscheidet sich von einer ähnlichen Kampagne in Tschechien, der Slowakei und Polen, die im Herbst und Winter 2022 jeweils fast ein Drittel der Bevölkerung erreichte.
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