Jahrtausend-Projekt

Deutsche bauen in Algerien drittgrößte Moschee der Welt

Ausland
02.11.2011 12:13
Deutsche Architekten lassen in Algerien die drittgrößte Moschee der Welt entstehen. Am Dienstag wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum algerischen Nationalfeiertag in der Hauptstadt Algier der Grundstein für dieses Projekt der Superlative gelegt. Eine Moschee dieser Dimension werde nur einmal in einem Jahrtausend geplant, betonten die beteiligten Unternehmen. So wird die "Djamaa el Djazair" (Große Moschee von Algier) künftig das höchste Minarett der Welt beheimaten.

Der Komplex - der bis zu 120.000 Besucher pro Tag anlocken soll - ist in vielerlei Hinsicht beeindruckend: 95.000 Quadratmeter Natursteinfassade, eine Kuppel von mehr als 50 Metern Durchmesser und ein Gebetssaal, in dem sich bis zu 37.000 Gläubige versammeln können. Dazu kommen ein Museum mit einem Forschungszentrum für den Islam, ein Kulturzentrum mit einem Konferenzzentrum und eine Bibliothek, eine theologische Hochschule, Appartements und Infrastrukturgebäude. 

Minarett übertrifft alles bisher Dagewesene
Das markanteste Bauwerk des Moschee-Komplexes, der durch den algerischen Staat in Auftrag gegeben wurde, ist aber ohne Zweifel das 265-Meter-Minarett. Gestalterischer Anspruch der Architekten dabei ist es, die Fassade dieses Turms mit einer filigranen Ornamentik nach dem Vorbild traditioneller islamischer Muster zu versehen. Dabei soll der Turm dennoch solide wirken und äußeren Einflüssen wie etwa Erdbeben und dem extremen Klima standhalten.

Die traditionelle Fertigung einer Fassade aus Naturstein - so wie früher üblich mit Hammer und Meißel - würde jedoch mehrere Jahrzehnte dauern. Die Fassadentechniker - ebenfalls aus Deutschland - entwickelten deshalb eine zeitgemäße Methode: Die dekorativen Elemente, sogenannte Moucharabieh, werden aus gegossenem Faserbeton vorgefertigt - ein Material das Gewicht spart und gleichzeitig äußerst robust ist. Allein am Minarett sollen die Platten auf einer Fassadenfläche von 7.300 Quadratmetern zum Einsatz kommen. Insgesamt werden auf dem Areal 15.160 Quadratmeter davon verbaut.

Nur Pilgerstätten Mekka und Medina sind größer
Nach ihrer Fertigstellung wird die Djamaa el Djazair in ihren Dimensionen nur von den islamischen Pilgerstätten in Mekka und Medina übertroffen werden. Beteiligt sind an dem Mammutprojekt die Arbeitsgemeinschaft KSP Jürgen Engel aus Frankfurt/Main und das Büro Krebs und Kiefer International aus Darmstadt. 2008 hatten sie die internationale Ausschreibung für den Komplex gewonnen. Anfang 2012 soll Baubeginn sein, die Fertigstellung der Moschee ist für 2016 geplant.

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