Zwei dreijährige Buben sind Mittwochnachmittag auf eine Balkonbrüstung im ersten Stock eines Innsbrucker Wohnhauses geklettert. Besorgte Zeugen alarmierten die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte reagierten goldrichtig und sorgten für den schlimmsten Fall vor. Das bewährte sich nur wenige Minuten später.
Zuerst der Brand in der Kranebitter Allee, dann musste die Berufsfeuerwehr Innsbruck gleich zu einer nächsten brenzligen Situation ausrücken. „Um 16.45 Uhr wurden die Einsatzkräfte verständigt, dass sich in einem mehrstöckigen Wohngebäude in der Hunoldstraße spielende Kinder auf einer Balkon- bzw. Terrassenbrüstung befinden würden und die Gefahr bestünde, dass diese Kinder abstürzen“, informierte der für die Sicherheit in Innsbruck zuständige Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.
Drehleiter und Luftkissen
Nach dem Eintreffen der Feuerwehr an der Einsatzstelle wurde sofort mit dem Ausfahren der Drehleiter begonnen. Gleichzeitig wurde aber auch am Boden mit Pressluft ein Luftkissen aufgeblasen, das zur Sicherung absturzgefährdeter Personen dient. Gerade als das Luftkissen maximal aufgeblasen war, verlor ein Kind das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe - laut ersten Informationen aus dem zweiten Stock. Das Kind stürzte direkt auf das gerade vorbereitete Luftkissen und blieb somit unverletzt.
Lob für „Kluge Einsatztaktik“
Anzengruber lobt die „kluge Einsatztaktik“. Das Luftkissen parallel zur Drehleiterbergung aufzublasen, habe das Kind vor schweren, lebensbedrohlichen oder gar tödlichen Verletzungen bewahrt. Der Untergrund vor dem Haus besteht vorwiegend aus Asphalt. „Das war eine tolle Leistung der Einsatzmannschaft vor Ort“, resümiert Anzengruber den glimpflich verlaufenen Vorfall.
Schwester schlief während Einsatz
Eigentlich hätten die Kinder von ihrer 19-jährigen Schwester beaufsichtigt werden sollen, die aber laut Polizei in der Wohnung geschlafen und vom Einsatz nichts mitbekommen hatte. Die junge Frau wurde geweckt, als die Einsatzkräfte die Wohnung betraten. Sie gab an, dass die Dreijährigen die Balkontür unbemerkt geöffnet hätten. Die 19-jährige Russin wurde wegen des Verdachts der Gefährdung der körperlichen Sicherheit bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, hieß es.
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