„Ich habe sie nie benutzt“, beteuerte ein Steirer, der am Montag in Graz wegen illegalem Waffenbesitz angeklagt war, „Ich sammle nur gerne“, erklärte er. Der 47-Jährige wurde auf Bewährung verurteilt.
Er hat krankheitsbedingt sehr wenige Hobbys, erklärte die Verteidigerin des angeklagten Steirers. Seit 25 Jahren leidet der 47-Jährige an einer schweren Hautkrankheit, hat mehrere Titanprothesen und ist zudem nach einem Arbeitsunfall fast blind.
Also sammelt der Familienvater mit Leidenschaft. Autowracks, Münzen - und eben Waffen. Sehr viele Waffen. Doppelflinten, Repetiergewehre, Gaspistolen, Druckluftgewehre, dazu Tausende Stück Patronen.
„Einer hat mir die Waffen einfach vorbeigebracht!“
Sein Zuhause war damit vollgestopft. Überall lagen Waffen herum, teilweise auch geladen. Seit 1998 besteht gegen den 47-Jährigen ein Waffenverbot. „Sie wissen, dass Sie keine Waffen besitzen dürfen“, stellte Richterin Kornelia Philipp am Montag in Graz klar. „Ja. Aber ich sammle halt gern“, erklärte der gelernte Tapezierer. „Gegen Münzsammlungen spricht ja nichts, aber die Waffen waren nicht einmal versperrt.“
Sie hatten Waffen und Patronen in einem mörderischen Ausmaß zu Hause.
Richterin Kornelia Philipp
Der Steirer zuckte mit den Schultern. „Es tut mir eh sehr leid, Frau Rat. Da ist einer vorbeigekommen, der wusste, dass ich sammle und hat mir die Waffen gegeben. Dann hat er sie einfach nie mehr abgeholt.“
Um die vielen Waffen muss sich der 47-Jährige jetzt nicht mehr sorgen. Die werden eingezogen und der Polizei zu Schulungszwecken übergeben. Das Urteil: Fünf Monate auf Bewährung. Der Steirer erbat sich Bedenkzeit.
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