Matthias Mayer saß daheim vor dem Fernseher und analysierte danach die packende WM-Abfahrt für die „Krone“. „Als jüngstem Ski-Fan taugt mir diese WM schon“, meint er. Die Gast-Kolumne von Mothl.
Zwei Monate bin ich jetzt alt. Als Ski-Fan. Und damit wahrscheinlich der jüngste Ski-Fan Österreichs. Aber so richtig bin ich aus der Strampelphase noch nicht raus. Vor dem Fernseher zu sitzen - das fällt mir nämlich richtig schwer. Da habe ich noch viel, viel zu lernen. Richtig nervös war ich am Sonntag zu Mittag. Und vollkommen angespannt. Ich muss schon zugeben: Das war vom Gefühl her schwieriger, als selbst in einem Starthaus zu stehen.
Von Odermatt beeindruckt
Aber: Ich werde auch als Ski-Fan laufen lernen. Am meisten beeindruckt hat mich gestern Marco Odermatt. Gratulation an ihn, er ist in einer eigenen Liga gefahren. Voll auf Zug und in jeder Sekunde extrem auf Angriff. Das war selbst für Aleks Kilde zu viel.
Schwarz unglaublich stark
Gewaltig war auch die Fahrt von Marco Schwarz. Es ist schon unglaublich stark, in seiner erst zweiten Abfahrt gleich hauchdünn an einer WM-Medaille vorbeizuschrammen. Und - ich glaube - zukunftsweisend. „Blacky“ hat erstmals eine Speedvorbereitung mitgemacht und bringt gleich solche Topleistungen. Auch der Super-G war bis zum Fehler top. Er könnte jetzt schon mit drei WM-Medaillen dastehen. Daher würde ich meinen Landsmann ernsthaft als den Pechvogel der ersten WM-Woche bezeichnen. Trotz einer wirklich starken Vorstellung.
Und sonst? Für Vincent Kriechmayr ist es nicht gelaufen. Ich habe richtig mitgefiebert, hat aber nichts genützt. Nach einem großen Fehler im Super-G nun zwei kleine in der Abfahrt. So schnell geht’s, das Niveau ist hoch. Auch Oti Striedinger war sehr gut unterwegs. Und Daniel Hemetsberger ebenso. Aber es war ein sehr enges Rennen, da darf man sich nichts leisten.
Keine Medaille für Österreich in der Abfahrt - ob ich enttäuscht bin? He, Leute! Ich als Baby-Ski-Fan sage euch: Fünf Medaillen - wir können mit der ersten Woche sehr zufrieden sein!
Matthias Mayer
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