Wie wütend ist ein SUV-Fahrer, dem Klimaaktivisten die Luft aus den Reifen gelassen haben? Nun, die Bandbreite beginnt wahrscheinlich bei „sehr sauer“ und reicht bis „ich will jetzt einen Rezvani Vengeance!“. Gepanzert, mit Elektroschock-Türgriffen und bis zu 810 PS stark. Außerdem versprüht er Pfefferspray aus den Rückspiegeln.
Der Rezvani Vengeance ist sozusagen ein eskalierter Cadillac Escalade, denn das US-Luxus-SUV bildet die Basis für den Komplettumbau von Rezvani Automotive Designs mit Sitz in Irvine südlich von Los Angeles.
Vengeance heißt Vergeltung. Diese zu üben ist aber mangels Straßenzulassung bei uns vorerst nicht möglich und in den USA bis zu 700.000 Dollar (an die 650.000 Euro) teuer. Da muss die Wut schon sehr groß sein - oder der Bedarf an einem wirklich sicheren Fahrzeug, weil man in Krisengebieten unter ernsthaften Beschuss geraten könnte.
SUV mit James-Bond-Features
Wenn man entsprechend in Optionen investiert, sind Karosserie und Verglasung kugelsicher (der Hersteller spricht von der Schutzklasse B6 plus) und das Fahrzeug steht auf Runflat-Geländereifen. Außerdem ist es gegen elektromagnetische Impulse geschützt. Der Unterboden hält sogar die Explosion von Sprengstoff aus.
Mit dem vorderen Stoßfänger kann man sich den Weg frei rammen, während eine Nebelwolke Verfolger irritiert. Die ganze Verfolgungsjagd lässt sich auf Video aufzeichnen. Ein Nachtsichtgerät sorgt für Durchblick im Dunkeln, LED-Scheinwerfer blenden eventuelle Gegner. Über die externe Lautsprecheranlage kann man nach draußen kommunizieren.
Luxus im Innenraum
Innen geht es luxuriös zu, das Interieur entspricht dem des Cadillac Escalade. Beheizte und belüftete Sitze sind Serie, man hat die Wahl zwischen sieben und acht Sitzen. An Bord sind auch Augmented-Reality-Navi, Head-up-Display oder auch der Innenspiegel mit Kamerabild - mit einem normalen Spiegel würde man hinten nicht hinaussehen. Die Heckklappe im Stil eines Militär-Mannschaftstransporters öffnet sich sensorgesteuert.
Bleischwer, aber extrem stark
Schon das Basismodell um 285.000 Dollar hat einen 6,2-Liter-V8-Benziner unter der Haube. Seine 420 PS und 630 Nm müssen mit mindestens 2,8 Tonnen zurechtkommen, in der ungepanzerten Version. Je nach Schutzklasse bringt das Ungetüm bis zu 3,7 Tonnen auf die Waage. Leergewicht.
Topmotor ist eine kompressoraufgeladene Version des V8 mit 810 PS und 1000 Nm, die wohl auch mit dem sichersten Vengeance sportliche Fahrleisungen ermöglicht. Aufpreis: 125.000 Dollar.
Um „nur“ 55.000 Dollar Aufpreis hat der Kompressor-V8 590 PS und 800 Nm. Ebenfalls im Angebot ist ein Dreiliter-Sechszylinder-Diesel. Er stellt mit 270 PS den schwächsten Antrieb dar, ist aber 3500 Dollar teurer als der Basis-V8.
Teil des Militärpakets ist ein Set aus kugelsicheren Westen, Helmen und Gasmasken. Letztere sind auch im Alltag geeignet - wenn man mit dem Rezvani zum Bahnhof gefahren ist, um auf den ÖPNV umzusteigen.
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