Hand zerfetzt, Auge geplatzt , Trommelfell gerissen - mit drastischen Beispielen erinnern die Experten der Grazer Uniklinik an das Verletzungsrisiko in der kommenden Silvesternacht.
Die Vorboten der Schadenswelle sind schon da: In Graz-St. Peter fing das Motorrad einer Jugendlichen, auf das wohl ein Böller geworfen wurde, zu brennen an. Davor war ein lauter Knall zu hören. Und die Freiwillige Feuerwehr Eisbach-Rein musste am Dienstag zum Waldbrand ausrücken; Ursache: Feuerwerkskörper. Die Florianis appellieren aufgrund der Trockenheit, auf ein Feuerwerk zu verzichten.
Appelle von Tierschützern
Doch trotz solcher Warnungen und aller eindringlichen Bitten und Appelle von Tierbesitzern und Jägern, welcher immenser Stress die Knallerei für Tiere sein kann, wird es wohl auch heuer wieder rundgehen.
Obwohl die (Notfall-) Ambulanzen, wie berichtet, aktuell überlastet sind, muss man sich auch noch wegen Silvester zum Großeinsatz rüsten. Verletzungen an den Augen, Ohren oder Extremitäten gehören da zum Klinikalltag. Wobei die Betroffenen hauptsächlich Männer sind (85 Prozent!) - der Altersschnitt liegt zwischen 20 und 30 Jahren.
Häufig kommt vor, dass Leute Nachschau halten, warum ein Feuerwerk nicht explodiert ist, was buchstäblich ins Auge gehen kann. Andere halten Böller zu lange fest oder sprengen sich Gliedmaßen weg - sogar komplette Hände. Im Ernstfall rät Chirurg Lars-Peter Kamolz vom LKH-Universitätsklinikum in Graz: „Alle weggesprengten Körperteile mitbringen, Finger etwa in ein feuchtes Tuch wickeln, in ein Plastiksackerl stecken, und dieses in ein zweites, das mit Eis gefüllt ist. Dadurch vermeidet man Gefrierschäden.“
600.000 Euro Schaden in der Steiermark
Die Versicherungen erwarten wieder die teuerste Nacht des Jahres - allein die Wiener Städtische rechnet für die Steiermark mit Schäden in der Höhe von 600.000 Euro. Die Tipps der Experten: Niemals betrunken mit Pyrotechnik hantieren, Blindgänger kein zweites Mal anzünden und Feuerlöscher bereithalten. Außerdem: Fenster oder Türen schließen, damit Irrläufer keine Brände verursachen können und Abstand halten.
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