Zwei mutmaßlich führende Mitglieder einer internationalen Bande müssen sich ab 16. November wegen Online-Anlagebetrugs in Millionenhöhe vor dem Landgericht in Nürnberg verantworten. Die Geschädigten stammen aus Deutschland und Österreich. Für den Prozess hat die Wirtschaftsstrafkammer 20 Verhandlungstage bis Ende Jänner 2023 angesetzt.
Es seien zahlreiche Zeugen, darunter auch Polizeibeamte und Geschädigte, geladen sowie umfangreiche Beweisunterlagen zu sichten, sagte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag. Die für Cybercrime zuständige Generalstaatsanwaltschaft Bamberg wirft den beiden 28 und 31 Jahre alten Angeklagten gewerbs- und bandenmäßigen Betrug sowie die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung als Rädelsführer vor.
Die international organisierte Gruppe soll Online-Trading-Plattformen für Finanzprodukte geschaffen und über Call-Center Anleger aus Deutschland und anderen europäischen Ländern angeworben haben. Das Geld sollen die Täter aber nicht angelegt, sondern über ein Geflecht aus wechselnden Firmen und Scheinfirmen weiter transferiert haben.
Schäden in Millionenhöhe
Die beiden in Nürnberg Angeklagten sollen ab Mitte 2017 beziehungsweise Mitte 2020 Manager eines Call-Centers in Bulgarien gewesen sein, das für die Anleger aus dem deutschsprachigen Raum zuständig gewesen sein soll. Der Anklage zufolge sollen sie für einen Schaden von mehr als 14 Millionen Euro beziehungsweise mehr als 8 Millionen Euro verantwortlich sein. Davon sollen sie Beträge im sechsstelligen Bereich in ihre eigene Tasche gesteckt haben.
Einer der beiden Männer war zusammen mit anderen mutmaßlichen Tätern 2021 in der bulgarischen Hauptstadt Sofia festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden. Zwei damals ebenfalls festgenommene Mittäter wurden der Staatsanwaltschaft zufolge bereits im Mai und August in zwei getrennten Prozessen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
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