Russen stocken auf

Ukraine erwartet „schwerste Kämpfe“ in Cherson

(Bild: APA/AFP/Andrey Borodulin)

Ein hochrangiger ukrainischer Beamter sagt für die teilweise von Russland besetzte Südprovinz Cherson „die schwersten Kämpfe“ voraus. „Die Lage um Cherson ist eindeutig. Die Russen stocken auf und verstärken ihre Gruppierung dort“, erklärte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexij Arestowytsch, in einem am Mittwoch veröffentlichten Online-Video.

„Das bedeutet, dass sich niemand auf einen Rückzug vorbereitet. Im Gegenteil, die schwersten Gefechte werden um Cherson stattfinden“, so der Berater. Die russische Armee bereite sich seit Tagen vielmehr darauf vor, die besetzte Gebietshauptstadt zu verteidigen. Zwar habe die Militärführung Cherson verlassen, es werden aber neue Einheiten zur Verteidigung dorthin gebracht, so der ukrainische Militärgeheimdienst.

In dem Angriffskrieg ist Cherson als einzige ukrainische Gebietshauptstadt in russische Hand gefallen. Moskau hat den Anschluss der Stadt und des Verwaltungsgebietes an Russland erklärt. Seit Wochen dringt die ukrainische Armee aber immer weiter in den russischen Brückenkopf am nordwestlichen Ufer des Flusses Dnipro vor.

Ukraine mit deutlichen Geländegewinnen
In den vergangenen Wochen hat sich die Lage der russischen Truppen im Gebiet Cherson deutlich verschlechtert - speziell am rechten Ufer des Dnipro, an dem Cherson liegt. Der Nachschub ist durch den ukrainischen Beschuss der Brücken nahezu zum Erliegen gekommen. Bei einer Offensive Anfang Oktober konnten die Ukrainer deutliche Geländegewinne erzielen.

US-Präsident Joe Biden und der neue britische Premierminister Rishi Sunak haben sich am Dienstag in einem Telefongespräch über die Bedeutung der Unterstützung der Ukraine verständigt, so das Weiße Haus in einer Erklärung. Außerdem telefonierte Biden auch mit der neuen italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wegen der weiteren Unterstützung der Ukraine.