GUTEN MORGEN

Brauch i das? | Uns fehlt der Mut

Für die gar nicht wenigen armutsbetroffenen Menschen im Land ist der Klimabonus lebenswichtig. Aber für viele andere sind die 500 Euro ein Geschenk, das sie nicht wirklich nötig gehabt hätten. Ob dieser Beitrag wirklich für alle Österreicher lebensentscheidend ist - diese Frage stellte auch die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Nora Breitenecker in den Raum. Weil sie zum Schluss kam, dass es nicht so ist initiierte sie eine Aktion, der sich mittlerweile viele bekannte Persönlichkeiten und nun auch die „Krone“ mit Ombudsfrau Barbara Stöckl an der Spitze angeschlossen haben: Nach dem Motto „Brauch i das? - oder Caritas?“  kann man seinen Klimabonus für jene spenden, die derzeit jeden Cent umdrehen müssen. Stöckl schreibt dazu heute in der „Krone“: „Die täglichen Nachrichten sind so düster wie die Stimmung. Was wird da noch alles auf uns zukommen? Es wird kalt. Jetzt zusammenzuhalten ist das Gebot der Stunde!“ Und deshalb starten wir heuer unsere bewährte Hilfsaktion „Ein Funken Wärme“ nicht erst in der Weihnachtszeit, sondern bitten schon ab jetzt um Spenden. Stöckl: „Unsere Bitte richtet sich diesmal konkret an die Menschen, die etwas geben können. Andere, die nicht wissen, wie sie durch diesen Winter kommen, die wollen wir unterstützen.“ Die „Krone“-Ombudsfrau und ORF-Moderatorin geht mit gutem Beispiel voran und spendet ihren Klimabonus für die Aktion. Ein leuchtendes Vorbild!

Uns fehlt der Mut. Es bedarf immer wieder aktueller Ereignisse, damit die Klimakrise zum Thema wird. Davon hatten wir heuer ja schon so manche. Einen extrem trockenen Sommer, immer wieder unterbrochen durch heftige zerstörende Unwetter. International Rekordtemperaturen, Waldbrände, verlandende Seen und manches mehr. Und wenn, wie dieser Tage, die Natur gerade einmal keine Klimaveränderungs-Kapriolen schlägt, dann rücken die „Fridays for future“ das Thema wieder ins Scheinwerferlicht - wenn sie so wie gestern wieder auf die Straße gehen. An solchen Tagen bekommen auch die wissenschaftlichen Seismografen des Geschehens eine Stimme, wie Reinhard Steurer, Klimapolitik-Experte der Universität für Bodenkultur Wien, der schon im gestrigen Morgenjournal unsanft aufweckte, indem er darauf hinwies, dass wir hierzulande „in einer Klimaillusion leben“. Die Regierung lobe sich selbst, dabei steuere man auf eine Klimakatastrophe zu. Österreich sei unter den sechs schlechtesten Ländern Europas, was die Klimaziele betrifft. Ein deutliches, wie erschreckendes Bild zeichnet auch der Grazer Klimaökonom Karl Steininger, der meint, man könne die allgemeine Situation mit einer Bergwanderung vergleichen: „Wir stehen noch immer im Basislager, und uns fehlt der Mut, wirklich auf den Gipfel zu gehen.“ Was sagt die grüne Klimaministerin dazu? Österreich habe viel versäumt, deshalb habe man 2020 „eine Aufholjagd gestartet“. Wie passt das mit dem Bild vom Verharren im Basislager zusammen? Mehr Mut!

Kommen Sie gut durch den Samstag!

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