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Leser fordern: „Runter mit den Lohnabgaben!“

Community
21.09.2022 16:59

Steigende Preise im Handel, bei Strom- und bei Energieanbietern: Der Anteil an Fixkosten ist bei Herrn und Frau Österreicher aktuell so hoch wie noch nie. Der Lohn bleibt jedoch meist derselbe. Vor wenigen Tagen haben wir daher die „Krone“-Community aufgerufen, uns ihre Bitten und Forderungen an die Politik zu übermitteln. Unter dem Stichwort „Lohnt sich Arbeit noch?“ erhielten wir zahlreiche E-Mails und Kommentare mit konkreten Forderungen und auch Hilfeschreien von Arbeitnehmern, die sich Sorgen machen. Eine Auswahl finden Sie hier.

Das Jahr 2022 ist geprägt von einem Krieg auf europäischen Boden und steigender Preise für Gas und Energie. Letztere führen europaweit zu Inflationsraten von um die 10 Prozent. Die Regierungen versuchen zwar gegenzusteuern, aber die Maßnahmen kommen nur langsam bei der Bevölkerung an. Viele Personen, welche einen Vollzeitjob haben, benötigen mittlerweile vermehrt auch Zweitjobs, um über die Runden zu kommen. Viele Arbeitnehmer sind auch frustriert, weil Sozialabgaben für die Schwächsten der Gesellschaft steigen, aber sie selbst meist nicht davon betroffen sind.

Appell 1: Lohnnebenkosten runter!
Viele der Einsendungen, welche wir erhalten haben, fordern eine Senkung der Lohnnebenkosten in Österreich. Diese Forderung wurde auch bereits im Sommergespräch von Beate Meinl-Reisinger (NEOS) aufgeworfen. Eine Senkung dieser Kosten könnte gleichzeitig die Arbeitnehmer sowie die Arbeitgeber entlasten. Ebenfalls sollen Überstunden in Österreich gefühlt zu hoch besteuert sein. 

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Runter mit den Sozialleistungen und vor allem aber auch runter mit den Lohnnebenkosten um Arbeit wieder attraktiv zu machen (...) Weiteres wird Arbeit, Stichwort Überstunden, in Österreich steuerrechtlich bestraft - was ich nicht nachvollziehen kann und mich sehr trifft - wie soll man sich da noch etwas aufbauen können ?

Leserbrief an die "Krone"

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rosl777
Die Steuern auf Arbeit gehören gesenkt! Es muss merkbar mehr sein wenn jemand arbeitet als wenn er nur vom Sozialgeld lebt.
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Appell 2: Höhere Mindestlöhne!
Gleichzeitig kann hierbei auch die zweite Forderung erreicht werden, welche uns erreicht hat: Branchen mit sehr niedrigen Kollektivverträgen müssen deutlich höhere Mindestlöhne erhalten! Wie uns User „Kampfgans“ vorrechnet, lohnt es sich in manchen Branchen angesichts der niedrigen Löhne nicht mehr so recht, dort zu arbeiten. Auch ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian forderte erst kürzlich einen Mindestlohn von 2000 Euro pro Monat. 

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Kampfgans
"NEIN" bei den vielen schlecht bezahlten Jobs wo man weit unter € 2000,- brutto/Monat (= € 1526 netto/Monat) für Vollzeitarbeit verdient.
Es hat wohl schon einen Grund warum sich keine (motivierten und engagierten) Arbeitskräfte mehr finden für Hungerlöhne in der Gastro, Köche, Handel, Tourismus,...
Manchmal gibt es sogar nur € 1530 brutto/Monat und das sind gerade mal € 1257 netto/Monat bei so manchem System-Gastro-Betrieb oder Fast-Food-Ketten.
Da kann man mit der Wohnungsmiete, Strom, Gas für Heizung, Kochen und Warmwasser schon fast nicht mehr leben.
Ein gut bezahlter und sicherer Job sind da sicher die bessere Alternative. Leider hat nicht jeder Mensch dieses Privileg.
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Appell 3: Anreize für Arbeitslose schaffen!
Auch wenn diese Maßnahme in Österreich nicht populär wäre und viel Gegenwind erzeugen würde: Es muss mehr Anreize geben, um Arbeit wieder lohnenswert zu machen, wie unter anderem User „dschupf“ fordert. 

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dschupf
Voll deiner Meinung. Solange ein Sozialhilfe Empfänger oder auch ein Arbeitslosenbezieher genug Geld zum überleben und weitere Förderungen bekommt wird man Ihn nicht zum Arbeiten überreden können. Das sieht man gut bei unseren Nachbarn mit Hartz 4.
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hapo3
Jemand mit Halbtagarbeit der weniger als die Mindestsicherung verdient und dann auf die Mindestsicherung ausgestockt wird. Warum soll dieser noch arbeiten,wenn er ohne Arbeit das Gleiche erhält?
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Appell 4: Emotionale Worte eines Lesers
Unter den zahlreichen Einsendungen, welche die „Krone“ erhalten hat, fand sich auch folgender Appell an die Politik, der auch das Ausmaß der derzeitigen Notlage mancher Arbeitnehmer, aber auch Arbeitgeber aufzeigt:

„Ich arbeite seit mittlerweile 14 Jahren in einem Kleinstunternehmen und mache mir wirklich große Sorgen. [...] Wie soll das alles nur weitergehen? [...] Nun kommt der nächste Hammer, die sehr hohen Energiepreise. Ich frage mich mittlerweile, ob diese Energiewende überhaupt zu schaffen ist. [...] Auch mir geht es mittlerweile psychisch eher schlecht. [...] Deswegen meine dringende Bitte an die Politik: Bitte macht endlich etwas - ich befürchte, dass ansonsten viele viele Seelen an der Sache zerbrechen werden.“

Wie sehr betrifft Sie die aktuelle Situation mit den steigenden Preisen und gleichzeitig sinkenden Reallöhnen? Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen an forum@krone.at oder direkt in die Kommentare und tauschen Sie sich mit der „Krone“-Community aus.

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