Durchfall beim Sport

„Bauchzwicken“ durch zu intensives Training

Gesund Aktuell
20.09.2022 05:00

Während des Laufens oder Radfahrens grummelt es plötzlich verdächtig im Bauch, eine Toilette ist weit und breit nicht in Sicht. Besonders unangenehm, wenn man sich vielleicht sogar in einem Wettbewerb befindet. Worauf kann man dieses Problem zurückführen?

Gleich vorweg, um allen Churchill-Anhängern („Sport ist Mord“) den Wind aus den Segeln zu nehmen: Regelmäßiger Ausdauersport in leichter oder mittlerer Intensität ist alles andere als schlecht, sondern wirkt positiv auf Körper und Seele. Wer während oder nach der Bewegungseinheit jedoch an Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder Sodbrennen leidet, bekommt meist die Auswirkungen eines zu intensiven Trainings zu spüren.

„Denn bei starker Belastung sinkt die Durchblutung von Magen und Darm, damit im Gegenzug Herz, Lunge und Muskeln stärker mit Blut versorgt werden“, erklärt Gastroenterologe Prim. Dr. Norbert Fritsch, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Klinikum Freistadt, OÖ. „Das dürfte auch ursächlich für Seitenstechen sein. Vieles ist aber noch nicht geklärt. Als sicher gilt nur, dass ein Zusammenspiel von mehreren Ursachen für die Symptome verantwortlich zeichnet. Zudem regen Bewegung und mechanische Erschütterungen immer die Verdauung an und das kann bei hoher Intensität etwa zu plötzlichem Stuhldrang führen.“

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Bewegung und mechanische Erschütterungen regen die Verdauung an. Das kann bei hoher Intensität zu plötzlichem Stuhldrang führen.

Prim. Dr. Norbert Fritsch, Leiter der Abteilung für Innere Medizin, Klinikum Freistadt, OÖ

Manchmal spielt auch das Reizdarmsyndrom eine Rolle
Bei manchen Sportlern verursacht darüber hinaus das sogenannte Reizdarmsyndrom Beschwerden. Stress (Wettkämpfe fordern etwa die Psyche) spielt ebenso eine Rolle. Um Magen-Darm-Problemen vorzubeugen, rät der Experte zu einem - an die persönliche Konstitution angepassten - Sportprogramm und Entspannungstechniken. Außerdem mindestens zwei bis drei Stunden vor dem Training keine schwer verdaulichen Mahlzeiten mehr essen. „Vor allem Menschen mit empfindlichem Magen sollten möglichst nur zu leichten anstatt zu fettreichen, blähenden und ballaststoffreichen Speisen greifen. Ratsam sind auch probiotische Lebensmittel wie Joghurt, die für eine gesunde Darmflora sorgen“, so Primar Fritsch. Halten die Beschwerden weiterhin an, abklären lassen!

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